Streit um Radwege Fahrradfahren in Schkopau: Ortschaften uneins bei Bau von Radwegen

Schkopau - Schon seit vielen Jahren kämpfen die Burgliebenauer um ihren Radweg nach Lochau. Nun könnte es bald vorwärtsgehen. Wären da nicht die anderen Ortschaften der Gemeinde Schkopau, die auch sehnsüchtig auf ihre Radwege warten und sich über eine mögliche Bevorzugung von Burgliebenau beschweren.
Sie fordern jetzt eine objektive Einschätzung, damit geklärt werden kann, welcher Radweg wirklich Vorrang hat. Machen sie den Einwohnern von Burgliebenau damit einen Strich durch die Rechnung?
Radweg zwischen Burgliebenau und Lochau fehlt
Die Landesstraße 183 ist für viele Fahrradfahrer der schnellste Weg zwischen Burgliebenau und Lochau. Einen Radweg gibt es dort aber nicht - und das, obwohl die vielbefahrene Straße für Radfahrer und Fußgänger extrem gefährlich ist.
Doch der geforderte Radweg wurde lange Zeit in der Bedarfsplanung des Landes nicht berücksichtigt. Schkopaus Bürgermeister Andrej Haufe (CDU) unterstützt die Forderung der Burgliebenauer. Die Gemeinde hat mit Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) und der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) Gespräche geführt.
Dabei ist es gelungen, den Radweg von Platz 400 auf der Sachsen-Anhalt-Prioritätenliste auf Platz 70 nach vorn zu bringen. Doch auch auf dem vorderen Platz hatte der Radweg keinen vordringlichen Bedarf. Das hat sich nun geändert.
Radweg in Burgliebenau soll bis 2013 entstehen
In der Fortschreibung der Landesradwegplanung ist auch Burgliebenau mit in den vordringlichen Bedarf hineingerutscht. Das bedeutet, dass der Radweg bis 2030 umgesetzt werden soll. Doch solange wollen die Burgliebenauer nicht warten.
Die Gemeinde will den Bau nun beschleunigen. „Wir wollen das Projekt anschieben, indem wir eine Vorplanung in Auftrag geben“, sagt Haufe. Die Kosten von 30.000 Euro würde erst einmal die Gemeinde übernehmen. „Wir wissen nur noch nicht genau, wo das Geld herkommt“, so Haufe weiter.
Später würde man das Geld vom Land zurückbekommen. Alternativ könnte für den Radweg auch ein Feldweg durch den Wald hin zum Damm an der Weißen Elster genutzt werden. Doch hier sind erstmal noch Deichbaumaßnahmen für 2018 geplant. Der Radweg würde damit auf sich warten lassen. Auch ein Umweg von mindestens 500 Metern müsste man in Kauf nehmen, und nach Einbruch der Dunkelheit kommt der Schleichweg, der durch ein Waldstück führt, für viele nicht mehr in Frage.
Andere Ortschaften in Schkopau fürchten, hinten herunter zu fallen.
Im Haupt- und Vergabeausschuss von Schkopau wurde heftig diskutiert. Andere Ortschaften, die in dem Ranking des Landes noch vor Burgliebenau liegen, haben nun Angst, hinten herunter zu fallen, wenn die Gemeinde Einfluss auf den Bau des Radwegs an der L183 nimmt.
Wie es hieß, dürften die Strecken zwischen Knapendorf und Bündorf, zwischen Korbetha und Rattmannsdorf, zwischen Rattmannsdorf und Hohenweiden, Merseburg und Knapendorf und zwischen der B181/L183 und Burgliebenau nicht vergessen werden.
Um zu verhindern, dass Burgliebenau fälschlicherweise bevorzugt wird, soll jetzt geprüft werden, welcher Radweg wirklich Vorrang hat - etwa bei Begehungen durch die Gemeinderatsmitglieder. Erst danach soll entschieden werden. (mz)