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Expertendiskussion Expertendiskussion: Kamen die Römer bis in den Saalekreis?

31.03.2017, 15:00
Die Büste Cäsars bei einer Ausstellung in Merseburg.
Die Büste Cäsars bei einer Ausstellung in Merseburg. Peter Wölk

Querfurt - Kamen die römischen Truppen bis zum heutigen Gebiet des Saalekreises oder nicht? Dieser schon lange diskutierten Frage wollen Altertumsexperten am Tag der Heimatpflege am Samstag im Festsaal des Rathauses von Artern ab 9.30 Uhr nachgehen.

In Vorträgen soll zum einen auf Artern zur Zeit der Querfurter Herrschaft eingegangen werden, aber auch auf ein römisches Marschlager, das bei Hachelbich im Kyffhäuserkreis entdeckt wurde. „Für mich ist das ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Römer tatsächlich in unserer Region waren, was ja in der Vergangenheit immer wieder von verschiedenen Fachleuten bestritten wurde“, erklärt Heiko Einecke, Leitender Museologe des Burgmuseums in Querfurt.

Schon Bischof Thietmar glaubte, dass Römer die Stdat Merseburg gegründet hätten. Aber was ist dran?

Einen weiteren Hinweis auf die römischen Einflüsse soll ja angeblich auch der Name der Kreisstadt Merseburg liefern, wie viele Historiker meinen. Bereits Bischof Thietmar war davon überzeugt, dass die Stadt einst von den Römern gegründet wurde. Und da die Siedlung damals allzu kriegerisch aufgelegt war, wurde sie laut dem berühmten Bischof nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt.

Im Laufe der Zeit wandelte sich der Name schließlich zum heutigen Merseburg. Der renommierte Leipziger Namensforscher Jürgen Udolph weist diese Theorie jedoch ab. Seiner Ansicht nach geht „Merse“ auf das Altgermanische „Marisa“ zurück, dass sich wiederum von „Mar“ für Sumpf, Morast oder feuchte Stelle ableitet. An dieser Herleitung könnte durchaus etwas dran sein, liegt der Siedlungsort doch genau zwischen Saale, Weißer Elster und Geisel.

(mz/ram)

Heiko Einecke
Heiko Einecke
Peter Wölk