Nach Protesten und Diskussionen Ende des Wiesenstreits in Korbetha?
Nach Protesten und Diskussionen: Für das Wohngebiet, das in Korbetha entstehen soll, scheint es eine Lösung zu geben. Gemeinderat beschließt Auslegung des Entwurfs.

Korbetha/MZ - In der Schkopauer Ortschaft Korbetha soll ein neues Wohngebiet entstehen. Seit Oktober 2019 ging der Entwurf eines entsprechenden Bebauungsplans ganze zehn Mal durch den Korbethaer Ortschaftsrat sowie den Bauausschuss der Gemeinde. Denn die Pläne des privaten Investors, auf dem sogenannten Gemeindeacker am Ortsrand die Wiese mit bis zu zehn Häusern zu bebauen, stießen bei vielen Anwohnern auf Widerstand. Die fürchteten eine Zersiedlung und Versiegelung der Natur. Doch nun könnte eine Lösung gefunden sein. Zumindest schaffte es ein Entwurf schließlich in den Gemeinderat, der jetzt die Auslegung dessen beschlossen hat.
Ortschaftsrat zufrieden
„Mit der jetzigen Version gehen wir als Ortschaftsrat mit, da haben wir zugestimmt“, sagt Elke Mohr, die Ortsbürgermeisterin von Korbetha. „Wir haben versucht, eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind. Das war ein Spagat zwischen Anwohnern und Investor.“ Mohr hofft, dass es bei dem Entwurf bleibt und die Diskussion nicht wieder von vorn beginnt. Denn beschlossen wurde lediglich die öffentliche Auslegung des Entwurfs. Es könnte also noch Einwendungen geben.
Der aktuelle Entwurf stelle sicher, dass sich die neue Bebauung in das vorhandene Ortsbild einfügt, heißt es in der Beschlussvorlage. „Wir haben jetzt acht Baufelder, das heißt, es können acht Häuser gebaut werden“, sagte Bauamtsleiter Matthias Weiß in der Gemeinderatssitzung. Die Mindestgröße der Grundstücke liege bei jeweils 800 Quadratmetern. In der südlichen Hälfte des Baugebiets darf maximal eingeschossig gebaut werden, im nördlichen Teil maximal zweigeschossig. Zwischen der südlichen Baugrenze und der bestehenden Dorfstraße wird es einen Abstand von fünf Metern geben. Zusätzlich soll eine Sperrlinie sicherstellen, dass der Bereich zur Dorfstraße ohne Ein- und Ausfahrten bleiben wird. Das war eine Bedingung des Ortschaftsrates. „Uns war wichtig, dass unsere Straße nicht genutzt wird, auch nicht als Baustraße“, erklärt Mohr. „Das ist Altstadtpflaster und soll nicht kaputt gehen.“
Junge Familien
Die Ortsbürgermeisterin hofft, dass alle mit der Lösung zufrieden sind. „Die Anwohner hätten natürlich am liebsten ihre Wiese behalten. Auf der anderen Seite ist es aber auch schön, wenn durch das neue Wohngebiet junge Familien zu uns in den Ort ziehen.“
Der Entwurf soll insgesamt einen Monat im Lichthof der Gemeinde Schkopau an der Schulstraße 18 ausgelegt werden. Dabei hat die Öffentlichkeit auch Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. Ab wann der Entwurf zu sehen sein wird, wird die Gemeinde bekannt geben.