Ein Leben im Ehrenamt Ein Leben im Ehrenamt: Darum ist Müchelner seit 60 Jahren aktiver Feuerwehrmann

Mücheln - Helmut Werner wuchs im kleinen Müchelner Ortsteil St. Micheln auf. Wenn da eine Veranstaltung stattfand, hatte die Feuerwehr sie organisiert, erinnert sich der 79-Jährige an seine Jugend. Und daran habe sich eigentlich bis heute nichts geändert, fügt der Senior hinzu. Als er jedenfalls 18 war und „zum Tanz“ ging, sprachen die Kameraden ihn und einige seiner Freunde an, ob sie nicht Mitglied werden wollten. Helmut Werner holt seinen alten Dienstausweis hervor. Dort steht es ganz genau. Am 1. Juni 1959 wurde er Feuerwehrmann.
Ein Leben im Ehrenamt: Ehrung und stehender Applaus
Dass sein Jubiläum der 60-jährigen Mitgliedschaft erst jetzt gewürdigt wurde, lag natürlich an Corona. Die Feuerwehrversammlung in St. Micheln konnte nur mit Verspätung stattfinden. Bei der Auszeichnung des gelernten Elektrikers gab es für ihn nicht nur eine Urkunde und eine Ehrennadel, sondern auch minutenlang stehenden Applaus. Warum er der Feuerwehr treu blieb, ist für den St. Michelner schnell erklärt. Es sei die Gemeinschaft. Im Dorf sei nicht viel los.
Die Wehr bot und bietet einen Mix aus Diensten und Veranstaltungen. Helmut Werner erzählt, dass er als Aktiver immer beim Schlauchtrupp war, sich da eingearbeitet hatte. Freilich seien die Technik und die Bedingungen für das Arbeiten in seinen jungen Jahren ganz andere gewesen. „Das Gerätehaus war an der Geiselquelle. Es war klein, nur für die Technik. Alles andere spielte sich in der Gaststätte ab.“ Und die Spritze, die musste noch mit der Hand gezogen werden, ist von ihm weiter zu erfahren. Zu heute sei das ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Müchelner spielt Skat mit den anderen Feuerwehr-Senioren und ist aktiv in der Jugendarbeit
Es gebe ein neues größeres Gerätehaus, nach der Wende zog moderne Technik auch im Müchelner Ortsteil ein, die Schutzbekleidung wie die Helme seien viel besser. Allerdings seien auch die Einsätze mehr geworden, zum Beispiel nach Unfällen. „Wer hat früher schon ein Auto besessen?“, erinnert der Feuerwehrmann. Dass er immer noch ständig auf dem Laufenden gehalten wird, ist zwei Dingen zu verdanken. Da ist zum einen sein Enkel Florian, der schon als Kind Mitglied der Jugendfeuerwehr wurde und heute zu den Aktiven zählt.
Zum anderen engagiert sich der Rentner seit 20 Jahren auch in der Alters- und Ehrenabteilung und genießt das regelmäßige gemeinsame Skatspiel mit den anderen Feuerwehr-Senioren. Außerdem ist er Mitglied im Feuerwehrverein. Es seien schöne Momente, wenn das Martins- oder das Osterfeuer der Feuerwehr brenne und gemeinsam mit der Kirche das Johannisfest ausgerichtet wird, findet der mehrfache Uropa. „Ohne die Feuerwehr würde mir etwas fehlen.“ (mz)