Der letzte Glimmstängel? Der letzte Glimmstängel?: Warum der Kreis ein Projekt zum Weltnichtrauchertag initiiert

Braunsbedra - Rauchen schadet der Gesundheit. Das weiß jeder. Dennoch ist das Land Sachsen-Anhalt Spitzenreiter, was die prozentuale Anzahl der jugendlichen Raucher betrifft. Im Saalekreis generell liegt laut einer deutschlandweiten ZDF-Studie der Anteil der Raucher je 100 Einwohner bei 29,1. Das ist ebenfalls ein trauriger Spitzenwert.
Die Kreisverwaltung möchte deshalb mehr Aufklärungsarbeit leisten. Aus Anlass des jährlichen Weltnichtrauchertags am 31. Mai führt sie schon neun Jahre lang an wechselnden Sekundarschulen einen Projekttag durch. Er fand dieses Jahr in Braunsbedra statt und hatte laut Claudia Hammer von der Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis ein Hauptziel: die Attraktivität des Nichtrauchens zu zeigen.
Braunsbedras Bürgermeister: „Rauchen ist nicht lange cool“
Denn wie sagte die Kreis-Amtsärztin Annegret Muchow bei der Eröffnung so schön: „Das Leben ist kurz und endet tödlich. Für letzteres muss man nicht extra etwas tun.“ Und Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) appellierte: „Rauchen ist nicht lange cool. Ihr wollt doch eure Enkel aufwachsen sehen.“ Es sei wichtig, dass es solche Projekttage gebe. „Heute wird euch was fürs Leben beigebracht.“
Mehrere Stationen waren dazu aufgebaut. Gesunde Säfte konnten gemixt werden. In einer Werbeagentur wurden coole Sprüche gegen das Rauchen erdacht. Eine angebotene Akupunktur zur Tabakreduzierung oder Gespräche über Rauchen in der Schwangerschaft ermöglichten unterschiedliche Blickrichtungen auf das Thema. Beim Zigarettenpuzzle erfuhren die Schüler von den 3.500 Stoffen, die in einer Zigarette sind. Viele staunten, dass darunter auch Zucker und Kakao sind, damit das Gehirn schneller nach Nachschub verlangt.
Flunkern darüber, wer raucht und wer nicht, war spätestens bei der Kohlenmonoxid-Messung der Atemluft dann nicht mehr möglich. „Erhöhte Werte sind noch zwei Tage nach der letzten Zigarette messbar“, erklärte Nick Wüstehoff von der Krankenkasse BKK Novitas, einer von vielen Partnern des Kreises bei der Durchführung des Projekttages.
Wer von den Sekundarschülern eine Station absolviert hatte, konnte sich das abstempeln lassen. Für diejenigen, die alle Stationen geschafft hatten, gab es am Ende Preise.
Um die jungen Leute wirklich nachhaltig vom Rauchen abzuhalten, sei aber die Zusammenarbeit der Eltern mit der Schule notwendig, hieß es am Rande.
(mz)
