1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Corona hat Leben durcheinandergewirbelt: Corona hat Leben durcheinandergewirbelt: 25-Jährige veröffentlicht persönliches Lied

Corona hat Leben durcheinandergewirbelt Corona hat Leben durcheinandergewirbelt: 25-Jährige veröffentlicht persönliches Lied

Von Diana Dünschel 09.05.2020, 10:00
Youtuberin Susanna Laves veröffentlichte ein Corona-Lied über die ungewisse Zukunft des Müchelner Reitvereins Cavalleria.
Youtuberin Susanna Laves veröffentlichte ein Corona-Lied über die ungewisse Zukunft des Müchelner Reitvereins Cavalleria. Katrin Sieler

Mücheln - Corona hat auch das Leben der 25-jährigen Susanna Laves durcheinandergewirbelt. Die Studentin der Wirtschaftswissenschaften fand einen ungewöhnlichen Weg, die damit verbundene Ungewissheit zu verarbeiten. Sie textete ein Lied, drehte ein Video dazu und veröffentlichte das ganze bei Youtube.

Als Tochter der Vorsitzenden des Müchelner Reitvereins Cavalleria und begeisterte Springreiterin entstanden nicht nur die Bilder auf dem Vereinsgelände im Wasserschloss in Mücheln, Sankt Ulrich. Neben sehr persönlichen Sorgen und Gedanken über ihre Familie handelt auch der Text von der sehr bedrohlichen Situation, in der sich der Reitverein nach sechs Wochen Einschränkungen aufgrund der Coronapandemie gerade befindet.

„Ich singe sehr gerne“

Youtube ist für Susanna Laves schon seit mehr als fünf Jahren das Metier ihrer Wahl, wie sie berichtet. Neben Fortschritten ihrer Reiterkarriere, der Entwicklung der Tiere, dem Trainingsbetrieb und den Turnieren habe sie auch immer wieder Lieder auf dem Kanal veröffentlicht. „Ich singe sehr gerne“, sagt sie. Das sei neben Pferden ihr großes Hobby. Sie könne in einem Lied viel besser ausdrücken, was sie fühle. „Außerdem wollte ich kein 0-8-15-Video über Corona produzieren.“

Die passende dramatische Musik fand sie in einem Titel von Abba. Im teils gesungenen und teils gesprochenen Text heißt es dann zum Beispiel: „...Kein Reitbetrieb mehr da, wie zahlen wir das Heu? Wie geht es jetzt weiter? Wird es je wieder normal? Ich vermiss meine Oma, Gesellschaft, Picknicks, mit Freunden grillen. Wird sich das je wieder ändern?...“ „Ich habe das Video nicht gemacht, um viele Klicks zu bekommen“, sagt Susanna Laves.

„Ich mach das für mich.“

„Ich mach das für mich.“ Aber sie freue sich natürlich, wenn es den Leuten gefalle. Als Hilferuf jedenfalls sei das Video nicht gedacht. „Ich habe die Situation geschildert und was wohl wäre, wenn der Hof das nicht überlebt.“ Schließlich habe sie selbst hier Pferde.

Ihre Mama und Vereinsvorsitzende Julia Wegat schätzt ein: „Wir müssen Angst vor dem Winter haben. Jetzt ist normalerweise die Zeit, etwas zurückzulegen. Aber es findet kein Ponyreiten statt. Wir sind mit unseren Tieren bei keinem Fest mehr dabei.“ Da sei sie froh, dass der Verein schon vor Corona auf einer speziellen Plattform für Sportprojekte, www.fairplaid.org/springponykids, eine Crowdfunding-Aktion ins Leben rief.

Ursprünglich sei sie gedacht gewesen, um einen neuen Springparcours zu finanzieren. Nun werde man das Geld, sofern es zusammenkomme, für das Weiterbestehen des Hofs verwenden. „Dann kommen wir erstmal über die ersten schlimmen Klippen.“

››Das Video ist auf der Facebook-Seite des Vereins Cavalleria veröffentlicht. (mz)