Brunnenfest muss weichen Brunnenfest muss weichen: Wo das Spektakel von Bad Dürrenberg 2020 stattfinden wird

Bad Dürrenberg - Die Vorbereitungen für die Landesgartenschau 2022 (Laga) werden in Bad Dürrenberg langsam konkret. In den kommenden beiden Jahren soll das Ausstellungsgelände für die Gartenschau, der Kurpark, zur Baustelle werden – mit Folgen für das alljährliche kulturelle Highlight der Solestadt: das Brunnenfest. Das muss 2020 und 2021 weichen. Der Tourismus- und Kulturausschuss (TKA) musste deshalb einen Interimsstandort suchen und ist auf seiner jüngsten Sitzung auch fündig geworden.
Markt würde wieder mit Leben erfüllt werden
Er empfahl, dass das Brunnenfest 2020 auf dem Markt stattfinden soll. Unumstritten war diese Wahl allerdings nicht. Der Vorschlag für den Markt als Veranstaltungsort kam von Kulturamtsleiter Jörg Höhne. Er wünschte sich eine schnelle Entscheidung im Ausschuss, um Händler und Gastronomen zu informieren sowie Künstler ansprechen zu können. Man habe sich die Gegebenheiten am Markt zuvor angeschaut: „Es ist ein Ort, an dem das Brunnenfest mit gekürzten Budget stattfinden kann“, lautete sein Fazit.
Baumaßnahmen, die die Stadt an den Grünanlagen und Sitzgelegenheiten des Marktes plant, sollen bis dahin durch sein. Höhne argumentierte außerdem, dass der Markt die Sicherheit biete, dass man ihn zwei Jahre nutzen könne. „Wir würden den Markt wieder mit dem Leben erfüllen, für das er einmal gebaut wurde.“ Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) schloss zudem einige Alternativen direkt aus: Kanuclub und Sportplatz seien jeweils schlecht zu erreichen, der Borlachplatz, zuletzt Standort des Rummels zum Brunnenfest, sei zu klein.
Alternativen für das Spektakel von Bad Dürrenberg
Einige Mitglieder des TKA zeigten sich mit dem Markt als Festplatz allerdings unzufrieden. Ihre Hauptsorge: der Lärm und die damit verbundene Belastung für die nicht wenigen Anwohner. Matthias Knurra, sachkundiger Einwohner, sagte: „Auf dem Markt wäre 22 Uhr Schluss.“ CDU-Stadtrat Lucas-Leon Essel pflichtete ihm bei: Man könne die Anwohner nicht bis 4 Uhr nachts mit Bässen beschallen. Schulze hielt dem entgegen, dass die städtischen Verordnungen Ausnahmen für das Brunnenfest machen würden und das dieses Jahr auch nur einmal im Jahr stattfinde.
Auch für die meisten Alternativvorschläge aus Reihen des TKA fand die Verwaltung Gegenargumente: Salinegelände (zu ungeschützt gegen Regen und Hitze), Apothekerberg und Umgebung an der Saale (Baustelle). Thomas Heilmann (CDU) regte an, beim Brunnenfest nicht immer nur an die Kernstadt zu denken, sondern auch an die Außenbereiche. Er schlug Tollwitz oder Nempitz vor. Dem hielt Karin Hirschel (Linke) entgegen, dass das Fest dann für viele ältere Besucher schwer zu erreichen sei.
Andere Standortideen, wie der Norma-Parkplatz oder das Areal vor dem neuen Rathaus verhallten weitgehend ungehört. Letztlich fiel die Wahl der Mehrheit auf den Markt. Die könnte einen positiven Nebeneffekt für Bad Dürrenberger und Gäste haben: Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten werde man den Eintritt, den man bisher genommen hat, am Markt nur schwer realisieren können, sagte Höhne. Der Festbesuch wird daher wohl kostenlos. (mz)