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Brandstiftungen aufgeklärt Brandstiftungen in Braunsbedra aufgeklärt: Die Täter sind elf und zwölf Jahre alt

Von Diana Dünschel 01.06.2017, 07:00
Ausgebrannter Schulbus nach dem Brandanschlag
Ausgebrannter Schulbus nach dem Brandanschlag Peter Wölk

Braunsbedra - Die Polizei konnte eine Serie von Brandstiftungen im Oktober 2016 in Braunsbedra aufklären. Die Täter sind drei Jungen im Alter von elf und zwölf Jahren. Das teilte Polizeisprecherin Ulrike Diener von der Polizeidirektion in Halle auf Nachfrage der MZ mit.

Den Kindern wird konkret vorgeworfen, einen Bus, einen Pkw, die Kleider- und Möbelkammer des Seniorenclubs Geiseltal und eine Mülltonne angezündet sowie zwei Briefkästen gesprengt zu haben. Sie sollen für letzteres in Deutschland nicht zugelassene Pyrotechnik sowie für die Brandstiftungen Brandbeschleuniger verwendet haben und an den Taten in unterschiedlicher Gruppenzusammensetzung beteiligt gewesen sein.

Brandstiftung in Braunsbedra: Gesamtsachschaden liegt im sechsstelligen Bereich

Der dabei entstandene Gesamtsachschaden liegt im sechsstelligen Bereich, wurde weiter informiert. Allein bei dem ausgebrannten Bus entstand laut Lothar Riese, Geschäftsführer der Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt, ein Schaden von 100.000 Euro, weil bei den Aufräumarbeiten auch die Erde unter dem Bus ausgetauscht werden musste, die mit Diesel aus dem Tank kontaminiert war.

Die Taten hatten sich laut Ulrike Diener alle entweder an Wochenenden oder in Ferien ereignet und waren meistens mitten in der Nacht ausgebrochen. Durch ihre Ermittlungen und Zeugenbefragungen war die Polizei ihr zufolge auf bestimmte Graffiti in der Nähe der Tatorte aufmerksam geworden, die schließlich zu dem minderjährigen Trio führten. Die Kinder sind aufgrund ihres Alters strafunmündig.

Jugendliche Brandstifter in Braunsbedra: Wo ist die Verantwortung der Eltern?

Lothar Riese sagte, ihn mache die Tatsache, dass die Täter so jung seien, fassungslos. „Ihnen muss klar gemacht werden, dass sie Werte achten müssen. Hoffentlich können sie ordentliche Lehren aus ihren Taten ziehen.“

Gotelind Mollnau, die Vorsitzende des Seniorenclubs Geiseltal, sagte, sie könne nicht nachvollziehen, was Kinder nachts auf der Straße zu suchen haben. „Wo ist hier die Verantwortung der Eltern, die schließlich eine Aufsichtspflicht für ihre Kinder haben?“, fragte sie. (mz)