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Boom am Geiseltalsee ungebrochen Boom am Geiseltalsee ungebrochen: Die Pläne und Wünsche der See-Akteure für 2019

Von Diana Dünschel 09.11.2018, 06:00
Diese Luftbildaufnahme vom Geiseltalsee mit seiner Halbinsel von Roland Karge entstand zu Pfingsten 2018. Das Foto wurde aus Richtung Westen gemacht.
Diese Luftbildaufnahme vom Geiseltalsee mit seiner Halbinsel von Roland Karge entstand zu Pfingsten 2018. Das Foto wurde aus Richtung Westen gemacht. Roland Karge

Mücheln/Braunsbedra - Es kommen nicht nur immer mehr  Besucher ins Geiseltal. Sie bleiben auch länger, nämlich gegenwärtig im Schnitt drei oder vier Tage. Die Mitglieder des Tourismusvereins Geiseltalsee sagten das jetzt  bei einem Pressegespräch zur Saisonbilanz 2018.

Der Hassesee in Roßbach habe in diesem Traumsommer die Obergrenze dessen erreicht, was an Badegästen möglich war, nämlich knapp unter 50.000, schätzte zum Beispiel Steffen Rosmeisl als Geschäftsführer der Hasse Campingplatz und Strandbad GmbH ein. Die Nachfrage auf dem Campingplatz sei stabil gewesen. Mit dem Geiseltalsee-Fahrgastschiff „Felix“ seien rund 25 Prozent mehr Gäste unterwegs gewesen als 2017, freute sich auch Kapitän Thomas Tribulowski vom Interessen- und Förderverein „Geiseltalsee“ (IFV) als Betreiber.

Bootsverleih Mücheln: „Es war die beste Saison, die wir jemals hatten“

„Es war die beste Saison, die wir jemals hatten“, sagten Kerstin und Hendrik Reißmann vom Bootsverleih „Boote & Mehr“ an der Marina Mücheln. Es habe einen wahren Ansturm auf ihre sechs Motorboote und sechs Wassertreter gegeben. „Die Nachfrage besonders von Gruppen ist steigend“, berichtete Thomas Pater vom Campingplatz in Mücheln-Stöbnitz, der dieses Jahr gut eine halbe Million Euro in Baumaßnahmen zur Verbesserung und Verschönerung des Areals investierte.

„Die See-Akteure haben einen klasse Job gemacht und die Marina weiter aufgewertet“, lobte Thomas Weiß, der Geschäftsführer der Marina Mücheln GmbH. Die Übernachtungsanfragen habe man gar nicht alle bedienen können. Nun planen die Akteure bereits das nächste Jahr. Thomas Weiß will mit den Marina-Gesellschaftern über eine Aufstockung der Bootsliegeplätze sprechen, denn aktuell sei die Nachfrage größer als das Angebot. Zudem kündigte er eine Aufstockung der Fahrräder und konkret der E-Bikes für die Verleihstation im Hafenkontor an.

Baulücke in Mücheln wird ab 2019 geschlossen

Müchelns Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) sagte, man wolle die Lücke in der Uferbebauung zwischen Slipanlage und Hafenplatz ab 2019 schließen. Zudem gebe es Gespräche mit Investoren, die in der Nähe des Hafens ein Ferienressort errichten wollten. Es sei aber noch nichts unterschrieben. Der IFV wolle zu seinem beliebten Ausflugsziel Wetterschutzhütte auf der See-Halbinsel für eine noch öftere und bessere Nutzung Strom legen und dort weiter Veranstaltungen wie den Bergmannstag durchführen, bekräftigte Thomas Tribulowski.

„Felix“ fahre auch im nächsten Jahr auf dem Geiseltalsee, sagte er weiter. Gleichzeitig bleibe der Verein an seinem Ziel dran, ein größeres Fahrgastschiff anzuschaffen. Man werde auf Fördermittelsuche gehen, um den  nötigen Platz für die Betankung und Abwasserentsorgung zu bauen, der nach jetzigen Schätzungen 1,6 Millionen Euro kosten wird. Auch am von der Hasse betriebenen Hafen in Braunsbedra werde es vorangehen, so Steffen Rosmeisl. Der Bau der Steganlage werde für 2019 vorbereitet.

Aufschwung durch den Tourismus im Geiseltal

An zwei wesentlichen Voraussetzungen für den Aufschwung durch den Tourismus im Geiseltal fehle es aber nach wie vor, kritisierten die See-Akteure gleichzeitig den schlechten Zustand der Zufahrtsstraßen und die fehlende Beschilderung der Attraktionen. „Wir werden hier den Finger weiter in die Wunde legen“, erinnerte Andreas Förtsch, Vorsitzender des Tourismusvereins, an die dieses Jahr überall aufgestellten Schilder „500 Millionen Euro investiert. 500 Millionen Euro saniert. 0 Euro für die Zufahrtsstraßen“. Das habe viel Aufmerksamkeit erregt. „Da müssen wir weitermachen“, schloss sich Hendrik Reißmann an. „Auch die Beschilderung muss endlich kommen“, fand Thomas Weiß. „Immerhin sind wir schon zehn Jahre hier.“

Uwe Gibson von der Segelschule „Skippertreff“ aus Mücheln forderte eine Bootsanlegestelle samt Grillplatz am Geiseltalsee-Ufer Frankleben. Und der Kreis müsse die Motorenbegrenzung abschaffen, weil die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem See allein völlig reiche. (mz)