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Blumen im Blut Blumen im Blut: Gärtnerei Straube seit 120 Jahren in Bad Dürrenberg

Von Melain van Alst 27.05.2017, 10:00
Die Gärtnerei ist ein Familienbetrieb: Rolf und Gerlinde Straube helfen auch heute noch bei ihrem Sohn Bernd Straube.
Die Gärtnerei ist ein Familienbetrieb: Rolf und Gerlinde Straube helfen auch heute noch bei ihrem Sohn Bernd Straube. Peter Wölk

Bad Dürrenberg - Bernd Straube könnte viele Anekdoten über die lange Geschichte der Gärtnerei in Bad Dürrenberg erzählen. Für ihn und seine Familie ist es ein besonderes Jahr: Das Unternehmen feiert 120-jähriges Bestehen. „Ich führe die Gärtnerei in der vierten Generation“, sagt Bernd Straube. Unterstützung erhält er dabei nicht nur von seinen Eltern Rolf und Gerlinde Straube, die immer noch in der Gärtnerei mit anpacken, sondern auch von seinem Bruder Guido Straube. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Gärtnerei zu verschönern, zu verändern und den vorhanden Platz so gut wie möglich zu nutzen.

Angefangen hat alles mit dem Urgroßvater Ernst Kumbholz, der 1897 eine kleine Gärtnerei erwarb. „Heute können wir nicht mehr sagen, was für eine Gärtnerei das war oder wem sie gehörte“, sagt Bernd Straube. Aber dort begann die Geschichte der Familie. Auf Fotos, die Straube im Verkaufsbereich aufgehängt hat, kann man die Anfänge sogar noch sehen. Damals wurden Öfen genutzt, um die Gewächshäuser, die tiefer in die Erde gebaut waren, als es heute üblich ist, durch Luftzirkulation zu heizen. Verkauft wurden Zierpflanzen. „Oft wurden Dekopflanzen damals für festliche Veranstaltungen verliehen“, sagt Straube.

Die Gärtnerei hat zwei Kriege überstanden, wenn auch nicht unbeschadet. Sein Großvater, so erzählt es Bernd Straube, musste in den Krieg. „Er kam aus Russland zurückgelaufen.“ Nahe des Unternehmens ist nach dem Luftangriff 1944 auch viel Schaden entstanden. Die Gärtnerei war in Mitleidenschaft gezogen, allerdings hätte es auch schlimmer kommen können. Bis 1972 leitete der Großvater die Gärtnerei, bevor Rolf Straube sie übernahm und sie dann wiederum 2009 an seinen Sohn übergab.

Der 45-Jährige ist selbst seit 1991 im Unternehmen, als er sich zum Floristen hat umschulen lassen. Straube, das ist ein Name, mit dem seine Kunden Tradition und Qualität verbinden, glaubt der Inhaber. „Einen Teil der Pflanzen produzieren wir selbst“, sagt er und zeigt auf die Gewächshäuser und Beete. Dort wachsen Beet- und Balkonpflanzen, Stiefmütterchen, Sommerschnittblumen oder auch Beiwerk für Sträuße. Dankbar sei er vor allem für die Stammkundschaft, die der Gärtnerei die Treue halten. „Ohne die geht es gar nicht.“ Mit insgesamt sechs Angestellten arbeitet Bernd Straube in der Gärtnerei in Bad Dürrenberg und könnte aber gerade auch noch eine zusätzliche Floristin gebrauchen. Doch viel weiter wachsen, soll oder kann die Gärtnerei nicht mehr. „Der Platz ist einfach begrenzt“, sagt Bernd Straube. (mz)