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Blaualgen wachsen bei fehlendem Sauerstoff Blaualgen wachsen bei fehlendem Sauerstoff: Drohen auch im Saalekreis Badeverbote?

Von Michael Bertram 27.07.2018, 07:00
Algenschleier
Algenschleier dpa-Zentralbild

Merseburg/Querfurt - Die hohen Temperaturen sorgen an Badegewässern im Land für Probleme. Für den Barleber See und den Neustädter See in Magdeburg wurden vor einigen Tagen bereits Badeverbote verhängt, die nur teilweise wieder aufgehoben wurden. Die extreme Hitze hatte das Wachstum von Algen in den Seen beschleunigt. Im Uferbereich waren teils ganze Algenteppiche aufgetreten.

An den Badestellen im Saalekreis gibt es solche Einschränkungen bislang nicht. „Die Qualität der vom Gesundheitsamt überwachten Badegewässer im Saalekreis ist als gut einzuschätzen“, sagte Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. Alle vier Wochen erfolge eine routinemäßige Überwachung der offiziellen Badeseen im Saalekreis durch das Gesundheitsamt.

Sichtprüfung auf Algen und andere Verschmutzungen

„Dabei wird gemäß Badegewässerverordnung eine allgemeine Sichtprüfung auf Algen und andere Verschmutzungen durchgeführt“, erklärte die Kreissprecherin weiter. Darüber hinaus würden Wasserproben entnommen und zur mikrobiologischen Untersuchung auf Bakterien, die die Gesundheit der Badegäste beeinträchtigen könnten, gegeben.

Die Ergebnisse werden regelmäßig auf einer speziellen Internetseite des Sozialministeriums veröffentlicht. „Bei den überwachten Badeseen im Saalekreis konnten bisher auch keine Blaualgen oder andere Auffälligkeiten festgestellt werden“, betonte Kerstin Küpperbusch.

Konzentration von Sauerstoff entscheidet

Besorgt zeigt man sich beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz mit Blick auf die Wasserqualität der Flüsse. „Der verstärkte Pflanzenwuchs setzte in diesem Jahr in vielen Fließgewässern, aber auch in Seen und Teichen um einige Wochen früher ein als in meteorologisch normalen Jahren“, erklärte ein Mitarbeiter.

Aufgrund der Photosynthese der Wasserpflanzen und Algen kommt es zu starken Tag-Nacht-Schwankungen des Sauerstoffgehaltes im Wasser. Bei Sauerstoffgehalten im Wasser von weniger als drei Milligramm pro Liter komme es zu ersten Beeinträchtigungen und Schädigungen bei Fischen. „Vom Sauerstoffmangel besonders betroffen sind kleinere Fließgewässer in der Altmark oder auch in der Börde.“

›› Informationen zur Gewässerqualität unter www.badeseen-sachsen-anhalt.de (mz)