Beging betrunkene Bürgermeisterin Fahrerflucht? Beging betrunkene Bürgermeisterin von Salzatal Fahrerflucht?: CDU-Freunde warten auf eine Erklärung

Höhnstedt - Salzatals Bürgermeisterin Ina Zimmermann (CDU) schweigt weiterhin zu ihrer mutmaßlichen Fahrt unter Alkoholeinfluss - für die MZ war sie auch am Montag nicht erreichbar. Auch nicht unter ihrer dienstlichen Telefonnummer. Die politischen Folgen, die das Geschehen für die 34-Jährige haben könnten, sind indes noch unklar. „Ich werde erst mit Ina Zimmermann sprechen und die Ermittlungsergebnisse abwarten. Es kann ja sein, dass es nicht stimmt“, erklärte Sachsen-Anhalts CDU-Chef Thomas Webel.
Ähnlich äußerte sich auch CDU-Landesgeschäftsführer Mario Zeising. „Wir haben die Berichterstattung der MZ zur Kenntnis genommen und warten jetzt erst einmal ab, ob sich die Sachlage auch tatsächlich so abgespielt hat und wie sich die Beweislage darstellt“, erklärte Zeising. Ina Zimmermann ist nicht nur Salzatals Bürgermeisterin, sondern auch Mitglied des CDU-Landesvorstands. „Am 6. November haben wir die nächste Vorstandssitzung. Und dann werden wir sehen, ob sie kommt und ob sie sich erklärt“, so Zeising weiter.
Vorsitzender des Gemeinderats von Salzatal: „Von unserer Seite werden wir nichts gegen Frau Zimmermann einleiten“
Der Vorsitzende des Gemeinderats von Salzatal, Michael Schareck (Bürger für Salzatal), hat von dem Sachverhalt ebenfalls aus der Zeitung erfahren. „Von unserer Seite werden wir nichts gegen Frau Zimmermann einleiten“, erklärte Schareck. Seiner Meinung nach könnte allerdings die Kommunalaufsicht ein Verfahren gegen die Bürgermeisterin anstreben. „Wir sind sehr froh über ihre exzellente Arbeit für die Gemeinde“, betonte Schareck gegenüber der MZ. Zimmermann sei eine engagierte Bürgermeisterin, die sich für ihre Gemeinde einsetze.
Mit Blick auf die mutmaßliche Alkoholfahrt der Politikerin sagte Schareck, dass „so etwas passieren“ könne. „Sie muss jetzt selbst entscheiden, wie es weitergeht. Wir werden ihr als Kreisvorstand keine Vorgaben machen. Allerdings konnte ich bislang nicht mit ihr sprechen und kenne nur den MZ-Artikel“, erklärte Christian Runkel (CDU), Bürgermeister aus Bad Lauchstädt und stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender.
Bürgermeisterin von Salzatal soll in Höhnstedt betrunken einen Unfall versucht haben
Wie berichtet, soll Zimmermann am Donnerstagabend in Höhnstedt betrunken einen Unfall versucht haben. Die 34-jährige Politikerin soll demnach nach einem Diensttermin gegen 21 Uhr mit ihrem Fahrzeug gegen ein Hoftor in Höhnstedt gefahren sein und anschließend den Unfallort verlassen haben. Zeugen hätten sie dann mit einem Auto verfolgt, sie auf Höhe Müllerdorf eingeholt und versucht, sie zu stoppen. Dabei kam es offenbar gegen 21.20 Uhr zu einem Zusammenstoß beider Fahrzeuge. Wie es weiter hieß, soll Zimmermann einen Alkoholwert von 2,8 Promille gehabt haben.
Am Donnerstagabend hatte die Gemeinde Salzatal die ehrenamtlichen Feuerwehrleute der Kommune zu einer zentralen „Dankesfeier“ in die Gotthard-Scheune nach Schochwitz eingeladen. An diesem Termin, der um 19.30 Uhr begann, nahm auch Bürgermeisterin Zimmermann teil. Gemeindewehrleiter Stephan Ossig bekam ein neues Einsatzfahrzeug von Zimmermann überreicht. Ein Foto, das auf Facebook hochgeladen wurde, zeigte die Bürgermeisterin am neuen Einsatzfahrzeug beim Öffnen einer großen Sektflasche. Das Foto wurde mittlerweile von der entsprechenden Facebook-Seite wieder gelöscht.
Auf der MZ-Facebook-Seite äußern sich viele Leser zur mutmaßliche Alkoholfahrt der Bürgermeisterin. „Wer mit 2,8 Promille Auto fährt, begeht eine Straftat, ist verantwortungslos“, schreibt eine Leserin, „als Bürgermeisterin ist sie mit so einer Straftat nicht mehr tragbar“. Ein anderer Leser schreibt: „Eine Frau, die ihre Meinung ehrlich vertritt! Die Alkoholfahrt kann ich mir nicht vorstellen. Soll sie mundtot gemacht werden?“ (mz)