Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt: Wo die Stadt überall mehr Geld von den Bürgern verlangt

Bad Lauchstädt - Leben in Bad Lauchstädt wird teurer: Im kommenden Jahr wird die Goethestadt eine Zweitwohnsitzsteuer erheben. 230 Menschen sind betroffen, rund 8.000 Euro würden in die klamme Stadtkasse gespült. Das ist Teil eines Konsolidierungskonzepts, das der Stadtrat gemeinsam mit dem Haushalt 2017 beschlossen hat und mit dem ein Finanzloch von 123.000 Euro gestopft werden soll. „Mit der Steuer wollen wir den Anteil der Zweitwohnsitze verringern, damit mehr Menschen ihren Hauptwohnsitz hier anmelden und die damit verbundenen Zuweisungen vom Land steigen“, erklärt Bad Lauchstädts Bürgermeister Christian Runkel (CDU).
Auch die Friedhofsgebühren sollen - erneut - steigen. „Die Nachfrage nach den Urnenkammern und -anlagen ist sehr groß“, sagt Kämmerin Regina Perlich. „Damit werden immer mehr Flächen frei, die allerdings auch gepflegt werden müssen.“ Das Konsolidierungskonzept sieht auch vor, dass zum Brunnenfest und zum Christikind’l-Markt Standgebühren und Entgelte steigen sollen. Die Goethestadt will zudem sparen, indem sie weiter die Straßenbeleuchtung in Schafstädt, Milzau und Klobikau auf LED-Technik umrüstet.
Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Hundesteuer
„Seit 2013 haben wir dadurch etwa 20.000 Euro an Einsparungen erzielen können“, sagt die Kämmerin. Schon im Jahr 2016 wurden 13.300 Euro Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Hundesteuer in die Kassen der Stadt gespült, dazu kamen 42.000 Euro durch die Erhöhung der Friedhofsgebühren und 56.000 Euro durch die Erhöhung der Elternbeiträge für die Kindertagesstätten.
Der Etat hat ein Volumen von 25,6 Millionen Euro. Insgesamt plant die Stadt im nächsten Jahr Investitionen in allen Ortsteilen, teilweise mit Hilfe von Fördermitteln. In Delitz am Berge sollen so 200.000 Euro in den Neubau einer Begegnungsstätte fließen - 175.000 Euro kommen dafür aus den Fördertöpfen des Leader-Programms. Aus dem gleichen Programm erhält die Stadt 97.500 Euro Zuschüsse für den Ausbau des Parkplatzes am Schloss in Milzau. Bad Lauchstädt steuert 32.500 Euro bei. Teuerstes Bauprojekt im nächsten Jahr wird die Kindertagesstätte in Schafstädt. 1,8 Millionen Euro investiert die Stadt insgesamt.
Für 25.000 Euro sollen die Feuerwehren der Stadt mit Ausbildungsgegenständen ausgestattet werden, eine Summe, die in jedem Jahr in etwa gleich ist, wie Kämmerin Perlich erklärt. Für zwei Baumaßnahmen soll außerdem ein Kredit in Höhe von 550.000 Euro aufgenommen werden. Allerdings gibt es darin das Loch von 123.000 Euro, da diese Mittel aus dem sogenannten Stark II-Förderprogramm kommen und nicht zum Haushaltsausgleich verwendet werden können. (mz)