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Bahnhof in Bad Dürrenberg Bad Dürrenberg: Initiative für Bahnhofsgebäude zieht sich auch im Winter nicht zurück

Von Melain Van Alst 19.01.2017, 12:30
Dort, wo einst ein Schuttberg war, ist nun ein leerer Raum. Reik sägt Holz zurecht.
Dort, wo einst ein Schuttberg war, ist nun ein leerer Raum. Reik sägt Holz zurecht. Peter Wölk

Bad Dürrenberg - Die Liste der Dinge, die das Wupp-Haus in Bad Dürrenberg braucht, ist lang. Sie reicht von der Expertise von Maurern, Schornsteinfegern oder Statikern bis hin zu Materialien wie Planen, Rohren, Balken, Fenstern oder Kabeln.

Andersherum bietet die Gemeinschaft der Yunity-Mitglieder auch etwas für die Dürrenberger an. So seien bereits Englisch-Kurse von Muttersprachlern abgehalten worden, die auf reges Interesse gestoßen seien, erzählt Bewohner Philip.

Auch kleine Workshops zu Sicherheit am Bau hätten bereits stattgefunden. Darüber hinaus würden Jüngere regelmäßig vorbeischauen und sich einfach im Wupp-Haus treffen, ganz zur Freude der Bewohner.

Wupp-Haus in Bad Dürrenberg: Schutt vor der Eingangshalle ist verschwunden

Beim Blick in den alten Bahnhof fällt auf, dass der Schutt aus der Eingangshalle komplett beräumt ist. Bereits seit einigen Tagen herrscht hier wieder ein unbeschwertes Durchkommen, allerdings immer noch unter freiem Himmel. „Balken, die bereits danach aussahen, als würden sie herunterfallen, haben wir ebenfalls weggemacht“, sagt Paul.

Es ist eine Herausforderung bei Temperaturen deutlich unter Null in einem Gebäude ohne Heizung. Doch die Mitglieder geben sich Mühe, es warm zu halten. Decken vor den Türen sollen verhindern, dass es zu sehr zieht. Dort wo sie sich aufhalten, bleiben die Türen geschlossen.

Im Moment ist die Gruppe ziemlich geschrumpft, auch das ist der Kälte geschuldet. „Aber der Frühling ist in Sicht und dann starten wir wieder richtig durch“, ist sich Philip sicher.

Die Vision: Gemeinsamer Ort für Bad Dürrenberg

Er ist überzeugt davon, dass auch die Dürrenberger sich an die Gruppe gewöhnt haben. „Wir mussten natürlich erst einmal beweisen, dass es uns ernst ist und dass wir nicht nur ein paar Wochen hier sind und, wenn es ungemütlich wird, wieder verschwinden.“ Sie bleiben dabei, mit und für die Dürrenberger einen gemeinsamen Ort aufbauen zu wollen. „Auch wenn es hier und da mal Rückschläge gibt“, so Philip. „Es liegt auch einfach noch sehr viel Arbeit vor uns“, fügt Paul hinzu.

Das Konzept der Mitglieder scheint aber nicht ganz angekommen zu sein. „Wir wollen keine Gegenleistung für etwas, das wir hier bieten. Wir wollen lieber gemeinsam etwas schaffen.“ Sie verfahren eher nach dem Vierklang: Träumen, Planen, Tun, Feiern. Und so haben sie gemeinsam mit einigen Dürrenbergern sogar das neue Jahr im Bahnhof gefeiert.

Informationen zum Projekt und der Link zur Umfrage gibt es hier. (mz)

Philip legt Holz in den kleinen Ofen nach.
Philip legt Holz in den kleinen Ofen nach.
Peter Wölk