1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Bäckerei in Teicha gewinnt für ihr Dinkelbrot erneut einen Preis

„Kulinarisches Sachsen-Anhalt“ Bäckerei in Teicha gewinnt für ihr Dinkelbrot erneut einen Preis

Die seit 110 Jahren von der Familie Ebenrecht geführte Bäckerei in Teicha holt einen weiteren Stern in einem bundesweitem Wettbewerb.

Von Claudia Crodel Aktualisiert: 05.06.2021, 09:00
Thomas und Max  Ebenrecht (v.l.) präsentieren das Dinkelvollkornbrot, das den Preis gewonnen hat.
Thomas und Max Ebenrecht (v.l.) präsentieren das Dinkelvollkornbrot, das den Preis gewonnen hat. Foto: Claudia Crodel

Teicha - „Das war der Hattrick. Wir freuen uns riesig!“, sagt Bäckermeister Thomas Ebenrecht. Zum dritten Mal in Folge hat der Familienbetrieb einen Stern im Wettbewerb Kulinarisches Sachsen-Anhalt bekommen. In dieser Woche wurde die Auszeichnung von Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) direkt vor Ort in der Backstube übergeben. „Aufgrund der Corona-Pandemie bringe ich - wie im vergangenen Jahr - die Preise zu den Betrieben“, sagt Dalbert.

Bäckerei in Teicha gewinnt erneut Stern: Der erste Sieg kam bei ihrer zweiten Teilnahme im Jahr 2019

15 Sterne in unterschiedlichen Kategorien werden jährlich vergeben. Neben der Konditorei und Bäckerei Ebenrecht erhielt noch ein anderer Betrieb im nördlichen Saalekreis einen Stern, die Feindestillerie Gerhard Büchner in Teutschenthal. Sie wurde für ihren Aprikosenlikör in der Kategorie Liköre ausgezeichnet. Die Familie Ebenrecht nahm bereits das vierte Mal an dem seit 2017 durchgeführten Landeswettbewerb um den Kulinarischen Stern teil. Im ersten Jahr kam sie mit einem Brot ins Finale. Das war ihr Ansporn genug weiterzumachen.

Der erste Sieg kam bei ihrer zweiten Teilnahme im Jahr 2019, als das Original Bäckerbier-Brot einen Stern erhielt. Im vergangenen Jahr backten die Teichaer dann mitten im Frühjahr ihre Weihnachtsstolle nach altem Familienrezept, um sie zum Wettbewerb einzureichen. Auch dafür gab es einen Stern. Und weil bekanntlich aller guten Dinge drei sind, traten die Ebenrechts in diesem Jahr mit ihrem Dinkelvollkornbrot sowie der Götschetaler Bauernkruste beim Wettbewerb an.

Insgesamt werden täglich zehn verschiedene Brotsorten in der Teichaer Backstube gebacken

„Dass wir nun das dritte Mal in Folge gewinnen, hätten wir nicht gedacht. Aber ein gutes Gefühl ist das schon“, sagt Thomas Ebenrecht und erzählt, dass er und sein Sohn Max schon eine Idee für den Wettstreit im Jahr 2022 haben. Und was ist das Geheimnis des Brotes, das in diesem Jahr mit einem Stern versehen wurde? „Dinkel ist die Urform des Weizens. Er garantiert einen hohen Ballast- und Mineralstoffgehalt und hat viele ungesättigte Fettsäuren. Dadurch ist das Brot besser verdaulich. Gebacken wird es bei uns mit unserem Drei-Stufen-Sauerteig“, erklärt der 32-jährige Max Ebenrecht.

Insgesamt werden täglich zehn verschiedene Brotsorten in der Teichaer Backstube gebacken. „Außerdem haben wir noch einige saisonabhängige Brotsorten, wie das Bärlauch- oder das Knoblauch-Käse-Brot“, so Thomas Ebenrecht. Die Familientradition begann im Jahr 1911. Damals gründete Karl Ebenrecht, der Urgroßvater des heute 56-jährigen Thomas Ebenrechts, den Handwerksbetrieb in Teicha, und zwar genau an der Stelle, wo die Bäckerei auch noch heute zu finden ist. Morgens um zwei Uhr stehen die Ebenrechts, die einen Gesellen sowie einen Auszubildenden beschäftigen, bereits in der Backstube, am Wochenende bereits um Mitternacht.

Freude über Azubi, der mit Herz und Verstand bei der Sache ist

Sie betreiben nicht nur die Dorfbäckerei, denn um als Betrieb wirtschaftlich sein zu können, muss man noch mehr zu bieten haben. Deshalb gibt es eine Filiale in Halle in der Großen Steinstraße und drei mobile Verkaufswagen. Zudem bietet man Brot und Brötchen in Regalen in drei Rewe-Filialen in Halle an, in der Carl-Robert-Straße, an der Damaschkestraße sowie in Büschdorf.

Die Ebenrechts freuen sich, dass sie seit kurzen wieder einen Azubi haben. Johannes Käßner ist mit Herz und Verstand bei der Sache. „Die Arbeitszeiten eines Bäckers finde ich gut, und die handwerkliche Tätigkeit ist toll. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, zumal hier in der Bäckerei der Teamgeist super ist und ich viel Unterstützung erhalte“, schwärmt der 17-Jährige. (mz)