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Auf Lösungssuche Auf Lösungssuche: Wie können Orte dauerhaft vom Schwerlastverkehr entlastet werden?

Von Anke Losack 18.11.2020, 16:30
Schlechter Straßenzustand in Alberstedt
Schlechter Straßenzustand in Alberstedt Katrin Sieler

Alberstedt/Farnstädt - In der Frage, wie die Ortslagen Alberstedt und Farnstädt vom Schwerlastverkehr entlastet werden können, wird weiter nach einer Lösung gesucht. Wie Bürgermeister Frank Mylich (parteilos) in der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte, hat der Landkreis im Dezember ein Treffen mit Behördenvertretern initiiert.

Auch vom Landesamt für Geologie und Bergwesen soll jemand dabei sein, erklärte Mylich weiter. Die beiden nahe Farnstädt gelegenen Steinbrüche, zu und von denen der Schwerlastverkehr rollt, mit einem Weg zu verbinden, könnte Teil der Lösung sein.

Verkehrsproblem betrifft Einwohner von Farnstädt und Alberstedt gleichermaßen

Das Verkehrsproblem betrifft Einwohner von Farnstädt und Alberstedt gleichermaßen. Alberstedter hatten sich Anfang diesen Jahres mit einem offenen Brief an den Landkreis gewandt und darin die Sperrung ihrer Ortsdurchfahrt für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen beantragt.

Sie begründeten dies mit einer hohen Lärmbelastung aufgrund des schlechtes Straßenzustandes. Der Landkreis hat dem Antrag nicht entsprochen. Eine alternative Verkehrsführung müsste gefunden werden. Es wurden mittlerweile mehrere Lösungsvarianten und Möglichkeiten intensiv betrachtet.

Nun wird eine weitere Variante geprüft

Nun wird eine weitere Variante geprüft. „Wir brauchen eine Lösung, nicht nur um die beiden Ortslagen dauerhaft zu entlasten, sondern auch wenn in der Ortslage Alberstedt gebaut wird“, sagte Mylich und blickte damit auf Pläne des Landkreises voraus. Dieser will in naher Zukunft die Ortsdurchfahrt Alberstedt grundhaft ausbauen - der Zustand sei zu schlecht, die Mängel zu gravierend für eine Sanierung, hieß es Mitte des Jahres auf eine MZ-Anfrage.

Geplante Kosten: 2,5 Millionen Euro. Dann rollt wieder Schwerlastverkehr über die ausgebaute Straße? Mylich hält das nicht für sinnvoll. „Was haben wir da gekonnt, was hat die Straße für eine Haltbarkeit“, meinte er. Und den Verkehr über Farnstädt zu lenken, würde das Problem auch nur verschieben. „Wir brauchen eine dauerhafte Lösung für beide“, betonte der Bürgermeister abermals.

„Da sind einige Termine erforderlich.“

Er wirkte zuversichtlich, dass die Lösungsvariante, die nun im Gespräch ist, zur Umsetzung kommen könnte. Mit den Verantwortlichen der in den Steinbrüchen tätigen Firmen habe er schon gesprochen, so Mylich und berichtete von positivem Feedback. Transportwege würden dann nicht mehr durch die Ortslagen führen, sondern über bereits vorhandene Feldwege - so wie der schon jetzt genutzte asphaltierte Weg an einer Hühnerfarm vorbei zur B180. Dort besteht laut dem Bürgermeister eine Sondernutzungsvereinbarung für die Schwerlastfahrzeuge.

Es gebe nun einen Plan, sagte der Bürgermeister, ergänzte allerdings: Innerhalb eines Jahres wäre die Variante wohl nicht umzusetzen. „Da sind einige Termine erforderlich.“ Neben Bergbaurecht müsste zum Beispiel auch Umweltrecht beachtet werden. (mz)