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Änderungen Bußgeldkatalog ausgesetzt Änderungen Bußgeldkatalog ausgesetzt: So viele Fahrer hätten Führerschein eingebüßt

Von Melain van Alst 08.07.2020, 06:45
Ein Führerschein und ein Autoschlüssel (Symbolbild)
Ein Führerschein und ein Autoschlüssel (Symbolbild) picture alliance / Marius Becker

Merseburg - Für viel Aufsehen haben die Änderungen des Bußgeldkataloges in Deutschland gesorgt, die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen sind drastisch gestiegen. Sind Verkehrsteilnehmer innerorts mehr als 21 Kilometer pro Stunde zu schnell, würde das bereits einen Monat Fahrverbot bedeuten.

Jetzt wurden die Verfahren für den Bußgeldkatalog in Sachsen-Anhalt ausgesetzt. Fahrer im Saalekreis können sich glücklich schätzen. Hätte der verschärfte Bußgeldkatalog im vergangenen Jahr schon gegolten, hätten einige Fahrer ihren Führerschein eingebüßt, wie die Statistik im Saalekreis zeigt.

Verschärfung des Bußgeldkatalogs kritisiert

Das Polizeirevier Saalekreis hat im vergangenen Jahr mehrfach Kontrollen in der Region durchgeführt und 1.312 Fahrer gemessen, die innerorts zu schnell waren. Davon erhielten 267 Fahrer ein Bußgeld, was wiederum bedeutet, dass sie mindestens 21 km/h zu schnell waren. Dazu kommen noch Messungen mit einem Großmessgerät, bei dem nochmals 2.716 Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts festgestellt wurden.

Auf MZ-Nachfrage kann das Revier jedoch keine Aussage dazu treffen, wie oft in diesem Zusammenhang Bußgelder verhängt wurden. Der ADAC hatte die Verschärfung des Bußgeldkatalogs kritisiert. So seien die Strafen nicht verhältnismäßig und der Entzug des Führerscheins könnte in manchen Fällen sogar existenzbedrohend sein, wenn dieser dringend für berufliche Zwecke gebraucht werden.

Verhindern könne man das Rasen nicht, doch die Polizei versucht mit Präventionsarbeit vor allem Fahranfänger zu sensibilisieren. Auch bei Kontrollen, mit Verkehrssicherheitstagen und an Einkaufsmärkten werde gegen Ablenkung und Aggressivität im Straßenverkehr vorgegangen. (mz)