Als einziger Landkreis im Land Als einziger Landkreis im Land: Saalekreis bleibt bei Naturparks lieber draußen

Merseburg - Der Saalekreis bleibt als einziger Landkreis im Land nicht Mitglied der Naturparks auf seinem Gebiet. Mit den Stimmen von AfD, großen Teilen der CDU und FDP lehnte der Kreistag am Mittwoch den Beitritt in die Trägervereine des „Saale-Unstrut-Triasland“ und „Unteren Saaletal“ ab. Damit scheiterten SPD, Linke und Grüne wie vor zwei Jahren mit ihrem Beitrittsanträgen.
Der Entscheidung vorausgegangen war eine scharf geführte Debatte. So zitierte etwa Christof Rupf (Grüne) aus einem Brief der Wettiner Bürgermeisterin Antje Klecar: „Wenn man es richtig betrachtet, erzielt der Naturpark aus einem Euro, 99 Euro Förderung.“
Auch andere Redner, wie Querfurts Bürgermeister Andreas Nette, dessen Kommune wie viele andere Mitglied im Naturpark ist, hoben die finanzielle Effektivität der Trägervereine hervor. Es sei überfällig, dass sich die Naturparks auf der Liste der Vereinsmitgliedschaften des Kreises wiederfinden, sagte Nette.
Kritik am Landrat
Die Liste hatte Landrat Hartmut Handschak (parteilos), der sich gegen die Mitgliedschaft aussprach, dafür aber ein projektbezogene Förderung befürwortete, eigens erstellen lassen. Im Kreisausschuss hatte er argumentiert, dass der Kreis bereits 465.000 Euro für Mitgliedschaften in Vereinen ausgebe. Dafür erntete er im Kreistag harsche Kritik der Linken Angelika Hunger. Sie nannte es, „schäbig“ – eine Formulierung, die sie nach Kritik relativierte –, dass sich auf der Liste aus teure Pflichtmitgliedschaften fänden.
Hans-Ulrich Walter (SPD) griff die Beitrittsgegner an, die in den Ausschüssen vor allem mit den Kosten von 11.000 Euro gegen die Mitgliedschaften argumentiert hatten: „Es ist nicht das Geld, was uns hindert sondern der parteiliche Wille. Wir haben eine Verantwortung, die über den Haushalt hinausgeht.“ FDP-Fraktionschef Peter Kunert zweifelte dagegen die Rechnungen zur Geldvermehrung an und warb für eine Förderung einzelner Projekte.
Enttäuschung bei Vereinen
Matthias Henniger, Geschäftsführer des Geoparks Triasland, zeigte sich nach der Abstimmung enttäuscht. „Man hat den Eindruck, dass sich das ein oder andere Mitglied nicht damit beschäftigt hat, was Naturpark bedeutet. Wir sitzen im ländlichen Raum, um den es angeblich immer geht.“
Sein Pendant für das „Untere Saaletal“ , Katharina Zunder, erklärte, ihren Naturpark treffe die Entscheidung besonders, weil man jedes Jahr Probleme habe die notwendigen Eigenmittel aufzubringen, die für die Förderung des Landes notwendig sind. „Gelingt das nicht, werden die Mittel gekürzt und dann müssen wir Projekte einstellen – auch im Saalekreis.“ (mz)