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Absturz eines Bombers bei Braunsbedra Absturz eines Bombers bei Braunsbedra: Flugzeugteile geben weiter Rätsel auf

Von Diana Dünschel 28.11.2017, 14:00
Das gefundene Motorfragment des britischen Bombers
Das gefundene Motorfragment des britischen Bombers Peter Wölk

Braunsbedra - Im Juli 2016 fand der Braunsbedraer Siegfried Gallas auf einem Feld zwischen Braunsbedra und Krumpa bei einem Kanalbau zu Tage getretene Teile eines im Zweiten Weltkrieg abgestürzten britischen Bombers. Seitdem versucht der Müchelner Hobbyhistoriker Matthias Koch Näheres zu dem Flugzeug und seiner Crew herauszufinden.

Ende vergangenen Jahres hatte er sich deshalb an das Hauptquartier der britischen Streitkräfte in Deutschland gewandt. Nun bekam er von dort Antwort.

Abkürzungen auf dem Teil des Motorblocks

Doch helfen können die Briten leider nicht. Es sei mit den ihnen zur Verfügung gestellten Informationen nicht möglich, die Maschine positiv zu identifizieren, heißt es in der Mail der Royal Air Force. Die entdeckten Abkürzungen auf dem Teil des Motorblocks sei eine Kennzeichnung einer Fabrik. Aber welcher, das sei nicht bekannt. Es gebe dazu keine Aufzeichnungen. Bestätigen könne man nur definitiv, dass es sich beim Flugzeug um einen Avro Lancester-Bomber gehandelt hat.

„Schade“, sagt Matthias Koch. Denn er ist sich immer noch relativ sicher, dass es sich um Überreste jenes britischen Bombers RF153 mit dem Rufzeichen EA-K handelt, der im März 1945 nach einem Angriff auf das Treibstoff produzierende Werk in Lützkendorf von einem deutschen Flugzeug abgeschossen wurde und hatte insgeheim auf eine Bestätigung gehofft.

Heckschütze namens Corrigan als einziger Überlebender

Denn der Hobbyhistoriker ist auf einen entsprechenden kanadischen Bericht gestoßen, den der Heckschütze namens Corrigan als einziger Überlebender später zu Protokoll gab. Dort wird als Absturzort 500 Yards westlich des damaligen Dorfs Bedra angegeben, was genau passen würde. „Außerdem gab es nur drei Lancester-Abstürze in der Gegend. Einer war zwischen Braunsbedra und Frankleben und einer war auf dem Gelände des sogenannten Schuldenbergs “, sagt Matthias Koch.

Doch der Müchelner gibt die Hoffnung nicht auf. Er will nun einen Antrag stellen, dass die gefundenen Flugzeugteile vom britischen in deutschen Besitz übergehen. Würde der genehmigt, könnte das heute im Merseburger Airpark aufbewahrte Motorfragment noch einmal genauer nach Hinweisen untersucht werden, so seine Pläne. (mz)