Vier Menschen sterben auf A9 A9 Unfall: Vier Menschen sterben auf der Autobahn - Reifenplatzer als Ursache?

Günthersdorf - Ein tragischer Unfall auf der Autobahn 9 hat am Donnerstagmittag vier Menschen das Leben gekostet, vier wurden leicht verletzt. Zwischen Günthersdorf und Großkugel sind ein Pkw und ein Tieflader frontal kollidiert. Für die vier Insassen des Pkw kam jede Hilfe zu spät. Die Autobahn wurde in Richtung Berlin vollgesperrt, in Richtung München wurde der Verkehr auf dem Standstreifen an dem Unfall vorbeigeführt.
Kurz nach 12 Uhr ist ein Tieflader in Richtung München unterwegs und hat einen ebenfalls orangefarbenen Lkw geladen. „Wir vermuten, dass er einen Reifenplatzer hatte und dadurch die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hat“, sagt Einsatzleiter Enrico Tolle von der Freiwilligen Feuerwehr Günthersdorf. Am Abend dann die Bestätigung: Am Lkw war vorne links ein Reifen geplatzt.
Unfall A9: Tieflader durchbricht Mittelleitplanke
Daraufhin kommt der Tieflader links von der Fahrbahn ab, durchbricht beide Mittelleitplanken und fährt über die gesamte Richtungsfahrbahn nach Berlin. Dabei verliert das Fahrzeug den geladenen Lkw. Ein schwarzer Pkw kann der Kollision nicht mehr ausweichen. Unterdessen durchbricht der Tieflader noch eine Leitplanke und kommt am Hang seitlich der Autobahn zum Stehen.
Es handelt sich bei den Toten um zwei 50 und 82 Jahre alte Männer und zwei 52 und 75 Jahre alte Frauen, sagte eine Polizeisprecherin. „Verletzt wurden bei dem Unfall auch der Fahrer und Beifahrer des Tiefladers.“ So wie zwei Insassen eines roten Pkw, der ebenfalls an dem Vorfall beteiligt war.
Rettungseinsatz nach Unfall A9: „Es ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit“
Die Einsatzkräfte eilen am Mittag sowohl aus Sachsen-Anhalt als auch aus Sachsen heran. „Es ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit“, sagt Tolle. Insgesamt 43 Feuerwehrleute aus Günthersdorf, Zöschen-Zweimen, Schkeuditz und dem Schkeuditzer Ortsteil Glesien rücken aus. Dazu wurden sechs Rettungswagen sowie ein Rettungshubschrauber zum Einsatzort alarmiert, ebenso wie Polizei aus beiden Bundesländern.
Während Feuerwehr und Polizei am Unfallort die Verletzten versorgen und den Unfall aufnehmen, kann auf der Fahrbahn Richtung München der Verkehr immerhin auf dem Standstreifen vorbeigeführt werden. Ein Feuerwehrmann steht dort und winkt unermüdlich zumeist Autofahrer weiter, die an der Unfallstelle vorbeischleichen, um etwas zu erkennen. Einige wenige versuchen ein Foto zu machen. Zur Bergung der Toten hat die Feuerwehr diesen Neugierigen jedoch die Sicht auf die Unfallstelle versperrt.
Unfall A9: Megastaus auf der Autobahn
Unterdessen stauten sich die Blechkolonnen über Kilometer. Am späten Abend dauerten die Bergungsarbeiten an. Die Richtungsfahrbahn Berlin blieb voll gesperrt, der Verkehr wird ab Kreuz Rippachtal umgeleitet. Starke Behinderungen bis in die Nacht auch in Richtung München: Weil die Leitplanke repariert werden muss, ist eine Fahrspur gesperrt. Erst am Morgen war die Autobahn wieder frei.
Erst Anfang des Monats hat sich ein ähnlicher Unfall aufgrund eines Reifenplatzers nur wenige Kilometer entfernt bei Bad Dürrenberg ereignet. Dort durchbrach ein Lkw die Mittelleitplanke, kollidierte zuvor jedoch mit einem Pkw. Damals wurden zwei Menschen verletzt. (mz)



