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5:4 gegen Sennewitz 5:4 gegen Sennewitz: TSV Leuna gewinnt heiß umkämpftes Kreispokal-Finale

Von Olaf Wolf 03.05.2019, 07:56
Der TSV Leuna bejubelt den Gewinn des Kreispokals ausgiebig.
Der TSV Leuna bejubelt den Gewinn des Kreispokals ausgiebig. Holger John / VIADATA

Merseburg - Nach dem Abpfiff pustete TSV-Coach Lutz Trotte tief durch. Sein Leunaer Team hatte soeben das Kreispokal-Finale gegen den SV Sennewitz mit 5:4 gewonnen, feierte nur wenige Meter weiter auf dem Spielfeld den glücklichen Sieg.

Einige Minuten sitzt der Trainer des neuen Pokalsiegers gedankenversunken auf der Bank, wohl darüber sinierend, was in den letzten 90 Minuten auf dem Platz passiert war. Zwei unterschiedliche Spielabschnitte hatte seine Mannschaft gezeigt. In der ersten Halbzeit dominierte sein Team gegen den Kreisoberligisten, ging bereits in der 12. Minute durch Christoph Hähnel verdient in Führung. Robert Wetzig legte nach 30 Minuten zum 2:0 nach, Christoph Hähnel erhöhte acht Minuten später gar zum 3:0.

Doch die Sennewitzer gaben sich längst nicht geschlagen, verkürzten kurz vor der Halbzeitpause auf 1:3. „In den ersten 45 Minuten haben wir so gespielt, wie wir es besprochen haben. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Spiel für die Zuschauer“, blickt Lutz Trotte auf die denkwürdige Begegnung zurück.

Leune - Sennewitz: Turbulente zweite Halbzeit

Zwar erhöhte erneut der TSV Leuna durch Gentijan Shoshi auf 4:1, doch wer glaubte, Sennwitz sei geschlagen, der irrte gewaltig. Innerhalb von neun Minuten verkürzten sie auf 3:4, machten das Spiel damit wieder offen. Leuna hatte den berühmten spielerischen Faden verloren, kämpfte vielmehr gegen den drohenden Ausgleich an.

„Wir hatten eigentlich eine klare Zuordnung. Die hat aber nicht mehr funktioniert“, bemängelt der Leunaer Trainer. „Und dann sind eben Sachen zustande gekommen, die wir nicht wollten“, fügt er hinzu. Damit spielt der Coach nicht nur auf die Gegentore an, auch der zunehmend bissiger geführte Kampf um den Ball missfiel ihm deutlich.

Wer hoffte, dass mit dem 5:3 durch Christoph Hähnel in der 63. Minute etwas Ruhe in das Spiel kam, täuschte sich allenthalben. Sennewitz traf nur fünf Minuten später erneut, glänzte vor allem durch seinen Kampfeswillen. Und es wurde noch emotionaler. Beide Teams kassierten im Schlussabschnitt eine gelb-rote Karte, einige Zuschauer lieferten sich verbale Auseinandersetzungen mit den Spielern, die von den Trainern beider Mannschaften geschlichtet werden mussten.

Christoph Hähnel trifft drei Mal für TSV Leuna

Am Ende durften dann die Leunaer jubeln, waren die Sennewitzer faire Verlierer und gratulierten dem TSV zum Sieg. „Das war schon eine krasse Mannschaft“, meint nach der Siegerehrung ein sichtlich erschöpfter und glücklicher Christoph Hähnel. „Das war schon eine geile Truppe“, zollt er dem Gegner Respekt.

Auch dem dreifachen Torschützen war nicht entgangen, dass einige seiner Mannschaftskameraden verunsichert waren. „Ich kann nicht in unsere Spieler hineinsehen. Aber ich habe gemerkt, dass sie nicht wussten, wie sie damit umgehen sollten. Das war für sie eine unbekannte Situation“, versucht der 24-Jährige speziell die zweite Halbzeit zu erklären.

Doch dann widmet er sich dem Endergebnis, sagt: „Der Sieg war enorm wichtig für uns, für die Fußballabteilung und für den Verein.“ Damit spricht der Routinier auch auf das Versprechen an, dass man dem TSV zu Saisonbeginn gegeben hatte. Einen Erfolg wollten sie im Jahr des 100-jährigen Bestehens liefern. Der Aufstieg wäre ihnen sicher lieber gewesen, doch der ist, so sagt Coach Lutz Trotte, „Augenblicklich kein Thema.“

Nach fast zehn Minuten geht Lutz Trotte noch etwas nachdenklich zu seinen Spielern, genießt sichtlich den Pokalgewinn und nimmt dann wieder lächelnd die Glückwünsche entgegen. Christoph Hähnel bejubelt derweil ausgiebig mit seinem Mannschaftskameraden den Sieg, wohlwissend, dass nur drei Tage später die nächste Herausforderung auf den TSV Leuna wartet. „Heute wird gefeiert. Aber ab Morgen bereiten wir uns auf das Spiel gegen Großgrimma vor. Das wird ein harter Brocken“, sagt er noch und verschwindet wieder in der Spielertraube. (mz)

Christoph Hähnel
Christoph Hähnel
Wölk