1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Royal Society: Royal Society: Auszeichnung für Physiker aus Halle

Royal Society Royal Society: Auszeichnung für Physiker aus Halle

17.06.2013, 15:48
Marin Alexe ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut (MPI) für Mikrostrukturphysik Halle.
Marin Alexe ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut (MPI) für Mikrostrukturphysik Halle. SVEN DÖRING, MPG Lizenz

Halle/MZ/jkl - Es ist eine besondere Auszeichnung, die Marin Alexe, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut (MPI) für Mikrostrukturphysik Halle zuteil wird. Am Freitag gibt die Royal Society, die britische Nationale Akademie der Wissenschaften, bekannt, welche Berufungen an britische Universitäten durch den Wolfson Research Merit Award unterstützt werden. Das Förderprogramm soll die Unis bei der Berufung ausgezeichneter Wissenschaftler unterstützen, indem die Ausstattung einer Stelle aufgestockt wird. Die Auszeichnung wird vier Mal im Jahr vergeben. Dieses Mal erhält unter anderem Alexe die Auszeichnung. Der 52-Jährige wird ab Herbst 2013 einen Lehrstuhl im Fachgebiet Functional Materials an der University of Warwick (Großbritannien) inne haben. Diese gehört zu den zehn größten Unis des Landes.

Voraussetzung ist allerdings auch, dass der jeweilige Wissenschaftler dauerhaft in Großbritannien bleibt. Laut Rainald Hillebrand vom MPI für Mikrostrukturphysik Halle kein ungewöhnlicher Schritt für einen MPI-Wissenschaftler. „Eine Funktion der Max-Planck-Institute ist es, Forscher zu qualifizieren. Viele gute Mitarbeiter wechseln auf eine Professur. In diesem Fall ist das Besondere aber, dass Marin Alexe sich nicht aktiv um diesen Lehrstuhl beworben hat, sondern die Universität Warwick hat ihn eingeladen“, sagt Hillebrand.

Einen Namen hat sich Alexe, der 1996 aus Bukarest ans MPI nach Halle kam, auf dem Gebiet der sogenannten ferroelektrischen beziehungsweise ferromagnetischen Materialien. „Ferroelektrische Materialien können der Schlüssel zur nächsten Generation hochleistungsfähiger Speichermedien sein“, sagt Alexe. Der Wissenschaftler betreibt Grundlagenforschung. Er entwickelt Materialien, die in ultradünnen, nur wenige Atomlagen hohen Schichten als Speicher dienen sollen. „Im Labor können wir aus ferroelektrischen Materialien Speicher erzeugen, auf denen die Daten sehr dicht gepackt sind, rund tausendmal dichter als derzeit üblich“, sagt Alexe. In mühevoller Arbeit stellen Alexe und seine Kollegen neue Materialien her, untersuchen ihre physikalischen Eigenschaften, verkleinern die Strukturen immer weiter und untersuchen die Effekte der Verkleinerung. Die Umsetzung der Forschungsergebnisse in anwendungsfähige Speichermedien werden dann Ingenieure übernehmen, erklärt Alexe.

Weitere Informationen unter:www.royalsociety.org