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Rostbratwurst Rostbratwurst: 25.000 Besucher beim Angrillen in Erfurt

24.03.2013, 15:46
Bratwürste liegen am 23. März auf dem Domplatz in Erfurt auf dem Grill von Joachim Stumpf aus Gernrode.
Bratwürste liegen am 23. März auf dem Domplatz in Erfurt auf dem Grill von Joachim Stumpf aus Gernrode. dpa Lizenz

Erfurt/dpa - Bei eisigem Wind ist am Samstag auf dem Erfurter Domplatz die neue Grillsaison eröffnet worden. Auf die mehr als ein Dutzend Roste kamen vor allem Thüringer Bratwürste, die seit 2003 von der Europäischen Union als regionale Spezialität geschützt sind - gleich solchen Delikatessen wie Parmaschinken und Champagner. Die Bratwurst sei ein anerkanntes Qualitätsgut mit langer Tradition, betonte Agrarminister Jürgen Reinholz (CDU) zum Start der Grillzeit.

Der Chef des Herkunftsverbandes Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch, Uwe Keith, sprach von schätzungsweise 25.000 Besuchern, die den Auftakt der Grillsaison in Erfurt erlebten. Das seien etwa so viele wie im Vorjahr. Allerdings pfiff der eisige Wind über den Platz, so dass die Besucher dort nicht so lange verweilten wie sonst.

Die Produktion von Thüringer Bratwürsten sei leicht gestiegen. Zuletzt seien es zwischen 38.000 und 39.000 Tonnen im Jahr gewesen, sagte Keith der Nachrichtenagentur dpa. Zugleich sei die Zahl der Verfahren gegen Nachahmer zurückgegangen. „Im letzten Jahr waren es noch fünf“, erklärte Keith. In der Regel komme es dabei zu keinen größeren Prozessen, sondern unterschrieben die betroffenen Firmen Unterlassungserklärungen, die mit Sanktionen versehen sind. Seitdem die Thüringer Bratwurst unter EU-Schutz steht seien es weit über 100 solcher Verfahren gewesen.

Laut Agrarministerium gibt es im Land 129 Produzenten von Thüringer Rostbratwürsten. Sie ist nicht die einzige Wurstspezialität „Made in Thüringen“, die das Zeichen „geschützte geografische Angabe“ trägt. Dazu gehören ebenso die Thüringer Rotwurst, die Thüringer Leberwurst und die Greußner Salami. Laut Keith soll schon bald der „Eichsfelder Feldgieker“ hinzukommen. Diese Dauerwurst, die warm innerhalb von 24 Stunden nach der Schlachtung verarbeitet werde, soll spätestens im Sommer entsprechend eingetragen sein, sagte Keith. Als Ursprungsbezeichnung geschützt ist auch der Altenburger Ziegenkäse.

Die Thüringer Rostbratwurst werde hauptsächlich in Deutschland verkauft, geringere Mengen auch in andere europäische Länder und darüber hinaus, erläuterte Keith. Die Hoch-Zeit des Grillens beginne im Frühjahr - sobald es draußen warm genug ist, um sich länger im Freien aufzuhalten. Aber auch im Winter - etwa auf Weihnachtsmärkten - würden viele Bratwürste verkauft.

Eine stärkere Vermarktung im Ausland hält Keith nicht für sinnvoll. „Sie ist ein regionales Produkt und soll es auch bleiben“, erklärte er. „Es macht keinen Sinn, die Thüringer Rostbratwurst in großen Mengen herzustellen und nach Amerika zu verkaufen.“

Mit einem Fest unter dem Titel "Rostkultur 2013 - Thüringen glüht auf" starten die Fans der Bratwurst an diesem Tag in die Grillsaison.
Mit einem Fest unter dem Titel "Rostkultur 2013 - Thüringen glüht auf" starten die Fans der Bratwurst an diesem Tag in die Grillsaison.
dpa Lizenz