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Reiter in Sachsen-Anhalt haben Nachwuchsprobleme

07.05.2016, 08:23
Zwei junge Frauen reiten an Weiden vorbei. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv
Zwei junge Frauen reiten an Weiden vorbei. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv dpa

Zörbig - Den Reit- und Fahrvereinen in Sachsen-Anhalt droht ein Nachwuchsproblem. Sie würden sich derzeit den geburtenschwachen Jahrgängen gegenübersehen, sagte Thomas Preiß, Geschäftsführer im Landesverband der Reit- und Fahrvereine Sachsen-Anhalt der dpa. Deshalb müssten sie intensive Mitgliederwerbung betreiben, so unter anderem in den Kindergärten des Landes. Derzeit gibt es zwischen Arendsee und Zeitz rund 11 000 in Vereinen organisierte Reitsportler. Ihre Zahl war in den vergangenen Jahren stabil geblieben.

Ebenfalls ziemlich konstant geblieben ist nach den Aussagen des Verbands-Geschäftsführers die Zahl der Pferdebesitzer. Deshalb finde auch jeder, der dies wünsche, einen Platz für sein Tier. «Allerdings ist das je nach Region durchaus unterschiedlich: In Ballungsräumen gibt es Wartelisten, in ländlichen Regionen sind freie Kapazitäten vorhanden.»

Die Angebots- und Nachfragesituation spiegele sich auch in den Preisen wider, die für eine Box gefordert würden. Auch hier gelte, dass in den Großstädten mehr verlangt werde. «Das regelt der Markt.» Sicher sei, dass je nach Qualität des Angebotes auch höhere Preise erzielt werden könnten.

Sorgen bereitet den Vereinen zudem die anhaltende Diskussion um die mögliche Einführung von Pferdesteuern. «Die Gemeinde Schraplau hat im vergangenen Jahr ernsthaft darüber diskutiert, allerdings wurde die Steuer im Gemeinderat dann doch nicht beschlossen», berichtete Preiß. Für die Vereine entstünde eine schwierige Situation, wenn Kommunen und Gemeinden die Steuer tatsächlich einführten. «Es hängen ja eine ganze Reihe von Arbeitsplätzen am Reitsport», nannte er ein Beispiel.

Zufrieden zeigte sich Preiß mit den gesetzlichen Regelungen zum Reiten in freier Natur in Sachsen-Anhalt. «Reiten ist überall erlaubt, wo es nicht ausdrücklich verboten ist.» Negative Erfahrungen gebe es nicht. Er empfahl den Vereinen sowie den Betreibern von Reitanlagen jedoch, sich im Zweifel mit den zuständigen Forstbehörden oder den Waldbesitzern zu verständigen.

Nur mit Jägern sei es manchmal schwieriger, räumte Preiß ein. Diese fühlten sich bisweilen von Reitern gestört, wenn sie auf bestimmtes Wild warteten. Doch auch hier gelte: «Mit den Jägern kommunizieren hilft.» Schließlich sei es für beide Seiten immer ein Geben und ein Nehmen. (dpa/sa)