Rechtsextreme Rechtsextreme: DVU setzt auf Plakatflut und das Bündnis mit der NPD
Dessau/MZ. - Die Partei rechnet - trotz ihrem von Skandalen begleiteten Auftritt in der Wahlperiode von 1998 bis 2002 - mit guten Chancen für einen Sprung in den Landtag. "Wir halten sechs bis sieben Prozent für realistisch", so Landesvorsitzender Ingmar Knop.
Die DVU, die durch den Münchner Verleger Gerhard Frey praktisch ferngesteuert und finanziert wird, setzt wie schon 1998 auf Protest. Dass das Land wieder mit Plakaten überschwemmt wird, ist zu erwarten. Acht in München entwickelte Plakatmotive mit bekannten tumben Parolen werden landauf, landab zu sehen sein. Doch einen Unterschied wird es geben: Auf den Plakaten steht in fetten Lettern: "Unterstützt durch die NPD".
Jeder vierte Platz auf der Liste ist für die rechte Partei reserviert, mit der die DVU einen "Deutschland-Pakt" geschlossen hat. Die Parteien hoffen so, ihre Wahlchancen zu erhöhen. "Die Frage wird sein, ob es die DVU schafft, das Protest-Potenzial zu mobilisieren", sagt Jürgen Schmökel, Vizechef des Magdeburger Verfassungsschutzes.
Nach dem Desaster um die wegen Personalquerelen auseinander gebrochene Landtagsfraktion in Magdeburg in der Legislatur 1998-2002 und den jüngsten Turbulenzen in der sächsischen NPD sind beide Parteien bei ihrer Personalauswahl rigide. Mit Gunther Preiß steht nur ein einziger Ex-Abgeordneter auf der Liste für die Landtagswahl. Daneben finden sich Kandidaten wie Rechtsanwalt Ingmar Knop (31) - Referent der Brandenburger DVU-Fraktion. Der Dortmunder Stadtrat Waldemar Stanko gehört dazu, ebenso die Brüder Peter und Jens Brock aus Halle. Mit Kristin Letz (Wernigerode) wurde eine Kandidatin aufgestellt, die wegen Diebstählen gerichtsbekannt ist. Die NPD präsentiert unter anderem Landeschef Andreas Karl und Geschäftsführer Steffen Hartmann.
"Eine politische Arbeit ist nicht erkennbar", so Verfassungsschützer Schmökel, eine inhaltliche Debatte auch nicht. "Es geht Bundeschef Frey um wirtschaftlichen Erfolg", sagt Schmökel. Wahlkampfkostenerstattung, Spenden möglicher Abgeordneter und Käufer der Verlagsprodukte seien fest eingeplant.