Razzia in der linken Szene Razzia in der linken Szene nach G-20-Krawallen auch in Sachsen-Anhalt
Magdeburg - Fünf Monate nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg hat die Polizei Razzien in Sachsen-Anhalt und sieben weiteren Bundesländern vorgenommen. Das teilte die Hamburger Polizei mit.
Der Einsatz der Sonderkommission „Schwarzer Block“ laufe seit dem frühen Dienstagmorgen. Ziel sei es, weitere Beweise zu sichern, sagte ein Sprecher. Es sei eine zweistellige Anzahl von Wohnungen der linken Szene durchsucht worden. In Sachsen-Anhalt gab es nach MZ-Informationen Durchsuchungen im Jerichower-Land.
Nach Aussage des Sprechers des Landeskriminalamtes in Sachsen-Anhalt gibt es im Jerichower Land einen Verdächtigen. Die Polizei durchsuchte zwei Objekte. Eine Festnahme gab es nicht. Ob der Beschuldigte der vom Verfassungsschutz beobachteten Antifaschistischen Aktion Burg im Jerichower Land angehört, bestätigte der Polizeisprecher nicht. Die Ergebnisse der Untersuchung des LKA Sachsen-Anhalts wurden an die Sonderkommision „Schwarzer Block“ nach Hamburg übermittelt.
Die Durchsuchungen erfolgten den Angaben zufolge im Zusammenhang mit Ermittlungen zu Ausschreitungen während eines Polizei-Einsatzes im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld am Rande des G20-Gipfels. Von der bundesweiten Razzia erhoffe man sich Beweise für die Ermittlungen zu diesen Vorfällen, wie es weiter hieß.
Unabhängig von der Razzia gibt es in Sachsen-Anhalt seit Längerem eine Debatte um die Linke Szene. In Halle hat sie seit Anfang 2016 ein Haus besetzt. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) warnt davor, dass das Haus „Hasi“ in der Hafenstraße zum Treffpunkt von Linksextremisten werden könnte.
„Es ist ein ultralinkes Zentrum, das von linksextremistischen Gruppen unterstützt wird. Ich sehe die Gefahr, dass es von Linksextremen unterwandert wird“, sagte Stahlknecht der MZ kürzlich (mz/dpa)