Radtourismus Radtourismus : Freiwillige für den Radwegebau an der Elbe?

Magdeburg/dpa - Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) setzt bei der Vermarktung des Elberadwegs verstärkt auf Elektrofahrräder. Die E-Bikes seien ein technologischer Durchbruch - vergleichbar mit den iPods in der Musikindustrie, sagte Wolff am Dienstag in Magdeburg, wo sie den Startschuss für einen privaten E-Bike-Verleih am Elberadweg gab.
Der Fahrradtourismus am Elberadweg bringe allein in Sachsen-Anhalt jährlich rund 90 Millionen Euro Umsatz, etwa bei den Hotels und in den Gaststätten, sagte Wolff. Rund 150 000 Touristen im Jahr nutzten den Radweg im Land, jeder gebe im Schnitt 580 Euro aus.
Erste E-Bikes an der Elbe
Von sofort an bietet der private Fahrradverleiher Elbe Rad Touristik GmbH als nach eigenen Angaben erster Anbieter am Elberadweg in Sachsen-Anhalt auch E-Bikes an. Ähnlich wie bei anderen Anbietern außerhalb des Landes kostet ein Elektrofahrrad um die 20 Euro pro Tag, wie Geschäftsführer Toralf Büchner berichtete.
Touristen erhalten zudem Hinweise, in welchen Hotels und Gaststätten sie ihre Fahrräder zum Beispiel nachts oder in der Mittagspause wieder mit Strom aufladen können. Das Ausleihen des Rades ist wie üblich auch an anderer Stelle als die Rückgabe möglich. „Wir bringen es ins Hotel und holen es dort wieder ab“, sagte Büchner.
Wolff kam am Dienstag zum Saison-Auftakt des Unternehmens selbst mit einem E-Bike von Schönebeck nach Magdeburg - musste wegen Eis und Schnee das Rad allerdings ein gutes Stück schieben. Wolff zeigte sich trotzdem entspannt: „Es war wirklich sehr, sehr schön“, sagte sie.
Kommunen haben kaum Geld für Radwege
Am 11. April wollen das Land sowie Vertreter aus der Wirtschaft und dem Tourismus auf einer Konferenz über Verbesserungen am Elberadweg diskutieren. Wolff räumte ein, dass an manchen Stellen nachgebessert werden müsse - die Kommunen aber kaum Geld dafür hätten. „Das ist eine große Herausforderung.“ Womöglich könnten Sponsoren oder Freiwillige helfen. Positiv sei, dass sich bereits zahlreiche Hotels bereiterklärt hätten, Aufladestationen anzubieten.
Sachsen-Anhalt profitiert vom Boom der E-Bikes auch dadurch, dass mit Mifa in Sangerhausen einer der großen Hersteller im Land sitzt. Das Unternehmen könne mit den E-Bikes nicht nur Billigräder für Supermärkte, sondern auch höherpreisige Produkte anbieten. „Das ist eine schöne Erfolgsgeschichte“, sagte Wolff.