Prozess gegen Adolf Eichmann: Prozess gegen Adolf Eichmann: Viele historische Verbindungen nach Sachsen-Anhalt

Es ist wohl ein Zufall der Geschichte, dass am Prozess gegen Adolf Eichmann gleich mehrere Menschen maßgeblich mitwirkten, die eine Verbindung zu Sachsen-Anhalt haben - auch wenn es das Land zum Zeitpunkt ihrer Geburt noch gar nicht gab. Der Mossad-Agent Michael Maor, der die Akte von Eichmann in Frankfurt fotografierte, wurde 1933 in Halberstadt (Harz) geboren. Er lebte allerdings nur wenige Monate hier.

Ähnlich war es bei Gabriel Bach. Er war 1961, als die Verhandlung gegen Eichmann begann, stellvertretender Generalstaatsanwalt von Israel und damit einer der drei Ankläger im Prozess. Bach kam auch in Halberstadt zur Welt, lebte aber nur wenige Monate dort. Mit seinen Eltern zog er nach Berlin und flüchtete 1938 von dort über Holland nach Palästina, wo er dann in der Justiz Karriere machte.

Und auch bei zwei der drei Richter im Prozess findet sich eine Verbindung zu Sachsen-Anhalt. Yitzhak Raveh promovierte an der Universität in Halle und war unter dem Vorsitzenden Richter Moshe Landau Beisitzer. Gleiches galt für Benjamin Halevi, der in Weißenfels (Burgenlandkreis) geboren wurde und nach dem dort heute eine Straße benannt ist.

Mit Adolf Eichmann wurde 1961 einer der Verantwortlichen für eines der größten Verbrechen, das von Menschen je begangen wurde, verurteilt. Durch den Holocaust - in Israel ist der Begriff „Shoa“ gebräuchlicher - starben während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland von 1933 bis 1945 fünf bis sechs Millionen Juden. Auch andere Bevölkerungsgruppen fielen dem Vernichtungswahn der Nazis zum Opfer, so etwa Sinti und Roma, politische Gegner und Homosexuelle.