Protest Protest: Tagebau-Gegner ketten sich an Förderbrücke in Nochten

Schleife - Die Polizei hat einen Protest gegen den Kohleabbau in der Lausitz unterbunden. Drei Aktivisten hatten sich am Montagmorgen an die Förderbrücke F60 im Braunkohletagebau Nochten (Landkreis Görlitz) gekettet. Die Mitglieder der Gruppe „Lautonomia“ wollten nach eigenem Bekunden damit auf die Folgen der Kohleförderung aufmerksam machen. Am Nachmittag beendete die Polizei die Aktion. Die Betreiberfirma habe eine Strafanzeige gegen die drei Frauen erstattet, hieß es. Sie seien vorläufig festgenommen worden. Verletzte habe es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht gegeben.
„Vattenfall hat über viele Jahre massiv vom Kohleabbau profitiert. Jetzt, wo der Kostenberg in Sicht ist, wird das Abbaugebiet verkauft, womit die Allgemeinheit für die Folgeschäden und -kosten aufkommen muss“, hieß es vonseiten der Protestierer. Bereits am Sonntag hatten 250 Menschen mit einem Spaziergang gegen eine mögliche Erweiterung des Tagebaus in Nochten protestiert.
Die Polizei ging davon aus, dass die Frauen nachts widerrechtlich auf das Tagebaugelände kamen. Dann hätten sie sich in 60 Meter Höhe an einen Ausleger der Förderbrücke angeschlossen. „Dazu nutzten die Frauen unter anderem massive Fahrradschlösser und Ketten“, hieß es. Mehrere Versuche einer einvernehmlichen Lösung seien erfolglos geblieben. Am Nachmittag sei die Aktion dann „mit einfachen Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges“ beendet worden. (dpa)