Projekt Großflughafen Stendal Projekt Großflughafen Stendal: Land setzt Planern letzte Frist

Magdeburg/Berlin/MZ. - Dem Projekt zum privaten Bau eines Großflughafens bei Stendal droht das endgültige Aus. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) hat dem Projektentwickler Airail AG (Berlin) eine letzte Frist zur Eröffnung eines Baurecht schaffenden Planfeststellungsverfahrens gesetzt. Werde der Antrag nicht bis zum Monatsende gestellt, wolle das Land die dafür benötigte Flächen in die Planung zum Bau der Nordverlängerung der A 14 (Magdeburg-Schwerin) einbeziehen, kündigte er an.
"Wir können die für den Flughafen benötigten Flächen nicht ewig freihalten und riskieren, dass unnötige Mehrkosten für den Bau der A 14 anfallen", so Daehre. "Nicht nur Investoren, auch das Land braucht Planungssicherheit." Würde der Altmark-Flughafen gebaut, müsste die neue Autobahn an dem künftigen Airportgelände vorbei geführt werden. Dies aber bedeutet auch Mehrkosten von mehreren Millionen Euro, weil die Autobahn länger würde und durch Naturschutzgebiete führen müsste.
Er kenne den Termin erst seit gestern, sagte Airail-Vorstandschef Malte Maurer der MZ. "Ich weiß noch nicht, wie wir mit dem Ultimatum umgehen werden." Zunächst wolle er prüfen, welche Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren noch fehlen. Und man müsse mit den Investoren sprechen, die das Planungsverfahren, das mehrere Millionen Euro kosten kann, bezahlen sollen. Am 11. November soll eine Gesellschafterversammlung stattfinden. Airail hatte die Beantragung des Planungsverfahrens immer wieder hinausgeschoben, zunächst für 2002, dann für diesen Sommer und zuletzt für September angekündigt.
Kritik an den Plänen in der Altmark kommt unterdessen aus dem Freistaat Sachsen. "Ich kann nicht verstehen, dass in Sachsen-Anhalt über einen Flughafen in der Altmark nachgedacht wird", sagte der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) in Halle. Sachsen-Anhalt sei schließlich Miteigentümer des Flughafens Leipzig-Halle, der unmittelbar an der Landesgrenze liege. Es mache wenig Sinn, Geld für einen Konkurrenten auszugeben, erklärte er.