Polizeieinsatz in Leipzig Polizeieinsatz in Leipzig: Fast Schusswechsel nach Mitternacht

Leipzig - Besorgte Anwohner meldeten am Sonntagmorgen in Leipzig einen in seiner Wohnung und im Mehrfamilienhaus randalierenden Mann. Andere Zeugen hatten den heftigen Streit eines Pärchens wahrgenommen und das Durchladen einer Schusswaffe gehört. Vor Ort trafen Polizeibeamte auf einen 50-Jährigen, der ein Dönermesser (Klingenlänge: 63 cm) in der Hand hielt, es über seinen Kopf erhob und drohend auf sie zuschritt. Trotz Reizgaseinsatz und der Androhung der Schusswaffe hielt der Mann nicht inne und kehrte erst im letzten Moment, also tatsächlich unmittelbar vor einer Schussabgabe, in seine Wohnung zurück.
Polizei betritt die Wohnung
Weil laut der Erstinformationen zu vermuten war, dass sich eine dritte Person in der Wohnung befindet und womöglich verletzt ist, entschlossen sich die Polizisten, dem Täter zu folgen. Sie fanden ihn im Wohnzimmer, wo er das Messer inzwischen auf dem Couchtisch abgelegt hatte und sich mit seinem Mobiltelefon beschäftigte. Als er die Beamten wahrnahm, griff er sofort wieder nach dem Messer, welches ein Beamter jedoch rechtzeitig wegschleudern konnte. Gegen den gleichwohl weiter hochaggressiven Täter musste erneut Reizgas angewandt werden, um ihn dann zu Boden bringen und mittels Handfessel fixieren zu können. Hierdurch waren die Beamten auch gezwungen, sich selbst dem Reizgas auszusetzen, erlitten entsprechende Schleimhaut- und Atemwegsreizungen, waren aber weiter dienstfähig.
Wie sich hernach herausstellte, war sonst keine weitere Person in der Wohnung anwesend. Dafür fand sich in einer schwarz-silberne Spielzeugpistole der vermeintliche Grund für das Geräusch des Durchladens einer Waffe. Da sich der 50-Jährige nicht beruhigte, was nicht allein an 1,09 Promille Atemalkohol gelegen haben kann, ordnete ein Notarzt letztlich die vorübergehende Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus an. (mz)