1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Polizeieinsatz: Polizeieinsatz: Brief trug die Warnung vor Milzbrand-Erreger

Polizeieinsatz Polizeieinsatz: Brief trug die Warnung vor Milzbrand-Erreger

Von Detlef Anders 15.10.2001, 16:41
Feuerwehrmänner tragen am Montag Schutzanzüge zum Rathaus in Thale (Landkreis Quedlinburg). Ein im Briefkasten der Stadtverwaltung deponierter Briefumschlag mit der Aufschrift "Achtung Anthrax-Virus" löste in der kleinen Harzstadt Großalarm aus. Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr waren mit mit einem großen Aufgebot an Beamten vor Ort, stellten den mit dem Hinweis auf den gefährlichen Milzbrand-Erreger versehenen Briefumschlag, der gegenwärtig noch untersucht wird, unter Atemschutz und Sicherheitsanzügen sicher. Das ganze Gelände wurde abgeriegelt. Der Bürgermeister der Stadt, Thomas Balcerowski, und zwei seiner Mitarbeiterinnen, die mit dem Brief in unmittelbaren Kontakt kamen, sind bis zum Abschluss der Laboruntersuchungen unter Quarantäne gestellt worden. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde weiter eine seit längerem dort stehende, besitzerlose Reisetasche entdeckt, die noch von Sprengstoffexperten untersucht wird.
Feuerwehrmänner tragen am Montag Schutzanzüge zum Rathaus in Thale (Landkreis Quedlinburg). Ein im Briefkasten der Stadtverwaltung deponierter Briefumschlag mit der Aufschrift "Achtung Anthrax-Virus" löste in der kleinen Harzstadt Großalarm aus. Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr waren mit mit einem großen Aufgebot an Beamten vor Ort, stellten den mit dem Hinweis auf den gefährlichen Milzbrand-Erreger versehenen Briefumschlag, der gegenwärtig noch untersucht wird, unter Atemschutz und Sicherheitsanzügen sicher. Das ganze Gelände wurde abgeriegelt. Der Bürgermeister der Stadt, Thomas Balcerowski, und zwei seiner Mitarbeiterinnen, die mit dem Brief in unmittelbaren Kontakt kamen, sind bis zum Abschluss der Laboruntersuchungen unter Quarantäne gestellt worden. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde weiter eine seit längerem dort stehende, besitzerlose Reisetasche entdeckt, die noch von Sprengstoffexperten untersucht wird. epd-bild

Thale/MZ. - Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski gehtdavon aus, dass sich ein Thalenser einen schlechtenSpaß machen wollte. Nach der Desinfektionder Hände des kurzzeitig unter Quarantänegestellten Personals, dass mit der Post Kontakthatte, sowie von Schreibtischen und dem Briefkasten,konnten die Einschränkungen für das Betretendes Rathauses wieder aufgehoben werden. EinSprengstoffspürhund, Spezialisten für unkonventionelleSpreng- und Brandvorrichtungen waren außerdemnach Thale beordert worden, weil an einembenachbarten Imbisskiosk eine herrenlose Tascheund in einem Gebüsch ein Metallrohr gefundenwurden. Tasche und Rohr waren leer.

Immer wieder sind wie in Thale in den vergangenenTagen in deutschen Städten Briefumschlägeaufgetaucht, die angeblich Milzbranderregerenthalten. Was sollte der Finder eines solchenBriefes beachten? "Auf alle Fälle Ruhe bewahrenund das Gefundene nicht unnötig berühren,sondern absichern", rät Dr. Hans-Georg Hübner,Amtsarzt des Landkreises Quedlinburg. "Wichtigist es für alle, die mit einer Menge Postin Berührung kommen, sehr aufmerksam zu sein."Sie sollten, so Hübner, mit Handschuhen ausgestattetwerden. Außerdem sollten Desinfektionsmittelmit der Wirkgruppe AB, am besten in Sprayflaschen,ausreichend vorhanden sein. "Das Desinfizierenreicht als erste Maßnahme bei einem Hautkontaktaus", ist sich der Amtsarzt sicher.

Auch die Flächen, auf die eventuell pulverartigeBriefinhalte geraten sind, sollten mit Desinfektionstücherngründlich gereinigt werden. "In jedem Fallemüssen jedoch die Sicherheitskräfte verständigtwerden", so Hübner.

Im Landeshygieneinstitut wurden gestern mitdem Briefinhalt Kulturen angesetzt. Wie HolgerPaech, Pressesprecher des zuständigen Gesundheitsministeriumsin Magdeburg, auf Nachfrage mitteilte, wirdam Dienstag feststehen, ob in dem Brief, der inThale sichergestellt wurde, Milzbrand-Erregerenthalten waren oder nicht.