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Parteitag Parteitag: Küsschen für den SPD-Chef nach sattem Wahlergebnis

Von Kai Gauselmann 24.11.2006, 20:21

Stendal/MZ. - Er bekam am Freitagabend auf dem SPD-Parteitag in Stendal (Altmark) 86,2 Prozent der Stimmen - ein sattes Ergebnis für den Parteichef. Gerade, wenn man sich an seine erste Wahl erinnert.

Nur mit einer Stimme Mehrheit wurde Hövelmann vor zwei Jahren in Aschersleben Parteichef. Eine Kontroverse um Hövelmanns Umgang mit seiner Vergangenheit als NVA-Offiziersanwärter hatte seine Kandidatur belastet. Finanzminister Jens Bullerjahn erinnerte am Freitag daran, ausgerechnet im Moment des Triumphs sprach er "das denkbar knappe Ergebnis von Aschersleben" an. Hövelmanns Mimik wandelte sich zu einer Mischung aus Lächeln und Leiden. Doch Bullerjahn bekam die Kurve. "Du bist unheimlich verlässlich, es ist gut, so einen Landesvorsitzenden zu haben", sprach er, trat demonstrativ zur Seite und schob den Parteichef ins Rampenlicht. Sichtlich bewegt bekam Hövelmann nur zwei Sätze heraus. "Was wir gemeinsam geleistet haben, hat sich gelohnt. Ich bin sehr dankbar für diese Zustimmung." Bemerkenswert einsilbig.

Eine Stunde zuvor hatte Hövelmann noch warm die SPD gelobt und den Koalitionspartner CDU gescholten. "Wir sind der Motor der Koalition", hatte Hövelmann gerufen. Und nahm wegen der Einheitsgemeinden die CDU ins Visier. "Die Abgeordneten der CDU bekennen sich morgens zum Koalitionsvertrag und versprechen abends Bürgermeistern, sich für das Gegenteil in die Bresche zu werfen."

Eine Überraschung gab es bei der Wahl der drei Hövelmann-Stellvertreter. Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler und Fraktionschefin Katrin Budde wurden neu ins Amt gewählt, Rüdiger Erben bestätigt. Die bisherigen Vize Klaas Hübner und Gerhard Miesterfeldt aber fielen durch.