Olbertz-Nachfolge Olbertz-Nachfolge: Böhmer lässt sich von Fraktion nichts sagen
MAGDEBURG/MZ/HK. - Bereits in der vergangenen Woche hatte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) der Landtagsfraktion unmissverständlich klar gemacht, welche Mitsprache-Rechte diese bei der Suche nach einem Nachfolger im Amt des Kultusministers haben werde: keine. Am Dienstag, als klar war, dass Olbertz bereits vor der Sommerpause seine Segel im Kabinett streichen will, verlief die Sitzung der Fraktion nach MZ-Informationen nicht anders. Böhmer ließ selbst entsprechende Forderungen von Fraktionschef Jürgen Scharf abperlen.
Immerhin ist seit Dienstag klar, dass es einen Nachfolger für Olbertz geben soll - bislang war nicht auszuschließen, dass die beiden Kultusstaatssekretäre das Haus bis zum Ende der Wahlperiode leiten sollen. "Wenn Olbertz bis zum Ende des Jahres gewartet hätte, wäre es nicht sinnvoll gewesen, für die letzten drei Monate einen Nachfolger zu suchen", sagte Böhmer der MZ. "Jetzt ist die Situation eine andere." Er werde daher zeitnah, "aber in Ruhe und gelassen" nach einer Lösung suchen.
In der CDU-Fraktion, deren Bildungspolitiker sich am Dienstag nachdrücklich für eine ministerielle Lösung zur Führung des Kultusressorts ausgesprochen hatten, werden mindestens drei Namen gehandelt: der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Gunnar Schellenberger, die Schulexpertin Eva Feußner und der hochschulpolitische Sprecher Marco Tullner. Allerdings gilt als wenig wahrscheinlich, dass es auf einen der drei hinausläuft. Ein weiterer Kandidat ist Kultusstaatssekretär Winfried Willems, der zwar ausgewiesener Schulexperte ist, aber als schwieriger Charakter gilt. Im Gespräch ist aber auch der Chef des Landesverwaltungsamtes, Thomas Leimbach.