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Öffentlicher Dienst Öffentlicher Dienst: Lehrer an drei Gesamtschulen treten in Warnstreik

Von Steffen Höhne 12.04.2005, 06:33
Während eines Warnstreiks der Lehrer in Halle stehen am Dienstagmorgen (12.04.2005) Lehrer mit Schülern vor dem Eingang der Integrierten Gesamtschule in Halle. (Foto: dpa)
Während eines Warnstreiks der Lehrer in Halle stehen am Dienstagmorgen (12.04.2005) Lehrer mit Schülern vor dem Eingang der Integrierten Gesamtschule in Halle. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Halle/MZ. - "Die Landesbeschäftigten lassen sich nichtvon der Tarifentwicklung abkoppeln", sagteManfred Bartsch, Tarifkoordinator der DienstleistungsgewerkschaftVerdi am Dienstag vor 400 Teilnehmern auf einerKundgebung in Halle. Die Gewerkschaften fordernfür die 45000 Landesbediensteten in Sachsen-Anhaltdie Übernahme des Tarifvertrages von Bundund Kommunen. Dieser war Mitte Februar ausgehandeltworden, jedoch nicht für die Länder.

Kernpunkte sind: Die Gehälter der Beschäftigtenin Ostdeutschland werden bis 2007 in Schrittenvon jeweils 1,5 Prozent von derzeit 92,5 Prozentauf 97 Prozent im Verhältnis zum Westen angeglichen.Weihnachts- und Urlaubsgeld werden zu einerJahressonderzahlung zusammengeführt. Die Beschäftigtenarbeiten in Ost wie West einheitlich 39 Stundenpro Woche. Die Landesregierung Sachsen-Anhaltslehnt jedoch eine Übernahme des Tarifvertragesab. "Die Kosten im öffentlichen Dienst würdenstark steigen", sagte Detlef Thiel, Sprecherdes Finanzministeriums Sachsen-Anhalts.

Z-TITEL: "Bleibt die kommende Tarifrunde ohne Ergebnis,weiten wir die Proteste aus." Manfred Bartsch

Verdi-Tarifkoordinator

Nach Rechnungen des Landes würde die Tariferhöhungden Landeshaushalt um jährlich 118 MillionenEuro belasten. Bei Personalkosten sparen,kann das Land jedoch nicht. Durch einen Beschäftigungspakthatte die Landesregierung im Oktober 2003seinen Angestellten zugesichert, bis 2009auf Kündigungen zu verzichten und damit 4000Stellen gesichert. Dieses Abkommen ist vonden Tarifverhandlungen nicht berührt.

Für die kommende Verhandlungsrunde am Donnerstagin Berlin gibt sich Verdi optimistisch, "Inder neuen Regelung werden leistungsbezogeneBezahlung und flexiblere Arbeitszeiten vereinbart",so Bartsch. Dies sei auch im Interesse derVerwaltungen der Länder.

Bis Donnerstag sind Verdi zufolge keine weiterenWarnstreiks geplant. "Bleibt die kommendeTarifrunde ohne Ergebnis, weiten wir die Protesteaus", kündigte Bartsch in Halle an.