Neues Schuljahr in Sachsen-Anhalt Neues Schuljahr in Sachsen-Anhalt: Viel Kreativität an Gemeinschaftsschulen gefragt

Magdeburg/DPA - Ein anspruchsvoller und individuell gestalteter Unterricht an den neuen Gemeinschaftsschulen Sachsen-Anhalts ist nach Ansicht des Landeselternrates ein wichtiges Ziel im kommenden Schuljahr. „Dabei ist mehr Kreativität und Innovationsbereitschaft von Lehrern, Eltern und Schülern gleichermaßen gefragt“, sagte der Vorsitzende des Landeselternrates, Thomas Jaeger, der Nachrichtenagentur dpa. „Ich finde es gut, dass vorerst nur 13 derartige Schulen im Land starten.“ Diese könnten nun ihre Erfahrungen sammeln und später an weitere Gemeinschaftsschulen weitergeben. „Auch wir als Landeselternrat werden genau hinsehen.“ Das neue Schuljahr startet am 29. August.
Nach Angaben des Kultusministeriums nehmen mit Schuljahresbeginn 13 Gemeinschaftsschulen die Arbeit auf. Dafür hatte der Landtag im Jahr 2012 grünes Licht gegeben. Das Konzept sieht vor, dass Kinder bis zur achten Klasse gemeinsam lernen, ohne nach dem angestrebten Abschluss in Kursen oder Klassen sortiert zu werden. Los geht es ab Klassenstufe fünf.
„Gegner der Gemeinschaftschulen befürchten, dass leistungsstarke Schüler ausgebremst werden, ich sehe das nicht ganz so krass“, sagte Jaeger. Wenn Pädagogen und Eltern noch mehr an einem Strang ziehen, sei die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler auch gegeben. Begabte Kinder und Jugendliche müssten ihren Fähigkeiten angepasste andere Aufgaben bekommen gegenüber weniger begabten. „Andere Bundesländer und auch europäische Länder machen uns eindrucksvoll vor, dass es geht“, sagte Jaeger
Jaeger kritisierte das noch zu geringe Angebot an der Ganztagsbetreuung im Land. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung belegt Sachsen-Anhalt bundesweit einen der hinteren Plätze. Mit 23,6 Prozent wurde im Schuljahr „2012/2013 weniger als jeder vierte Schüler ganztags betreut. „Das ist eine Belastung für Schüler und Eltern“, sagte Jaeger. Bei der Ganztagsbetreuung könnten schulische Aufgaben soweit wie möglich in der Schule bleiben und nicht zu stark den familiären Abendablauf, so durch die Hausaufgabenkontrolle, belasten.