Nach Mord an Christine K. aus Grieben Nach Mord an Christine K. aus Grieben: Auto des tatverdächtigen Ehemanns wird geborgen

Grieben - Es war ein Rätsel, das die Ermittler nach dem Fund einer Frauenleiche in Grieben (Kreis Stendal) 13 Jahre lang beschäftigt hat: Wo ist Werner K.? Wo ist der Ehemann der Frau, der unter Verdacht steht, sie getötet zu haben?
13 Jahre lang war der damals 48-Jährige verschwunden. Jetzt könnte sich das Rätsel mit einem Leichenfund nur rund fünf Kilometer vom Tatort entfernt lösen. Wie die Staatsanwaltschaft Stendal bestätigte, wurde das Auto des Mannes am Freitag bei Arbeiten in der Elbe zwischen Buch und Schelldorf entdeckt. Bei der Bergung wurden darin menschliche Überreste gefunden. „Dass es das Fahrzeug von K. ist, steht außer Frage“, sagte Behördensprecher Thomas Kramer. Ob die Leichenteile von ihm stammen, müsse ein DNA-Gutachten klären. Die Untersuchungen sollen laut Staatsanwaltschaft diese Woche starten. Wann Ergebnisse aus der Gerichtsmedizin vorliegen und ob sie auch die Todesursache klären, ist offen.
Ein Brand und ein Schreckensfund
Der Kriminalfall begann am 29. April 2002 in Grieben mit dem Brand eines Wohnhauses. Beim Löschen fand die Feuerwehr im Schlafzimmer die Leiche von Christine K. Untersuchungen ergaben, dass sie schon tot war, als das Feuer ausbrach. Sie war erwürgt worden. Unter Totschlags-Verdacht geriet ihr Ehemann. Die Kripo vermutete, dass er das Feuer gelegt hat, um Spuren zu verwischen. Doch sowohl von dem Mann als auch von seinem grauen Ford Focus fehlte jede Spur. Als der Fall im November 2002 in der ZDF-Fahndungsreihe „Aktenzeichen XY“ ausgestrahlt wurde, gingen zwar einige Hinweise ein. Ein Erfolg aber blieb aus.
Der Verdächtige sei Steinmetz, versuche möglicherweise Arbeit zu finden, sagte XY-Moderator Rudi Cerne damals. Auf der Fahndungsseite des Landeskriminalamtes (LKA) stand aber auch: Es bestehe Suizidgefahr. „Das ist bei Familiendramen nicht ungewöhnlich“, sagen Ermittler.
Fahndungsliste bis in 90er
Der Fall Werner K. war der jüngste in einer öffentlichen Fahndungs-Liste des LKA. In ihr stehen acht weitere Männer, deren Taten zum Teil weit zurück reichen. So werden vier Vietnamesen gesucht, die 1994 im Zigarettenschmuggler-Krieg in Halle zwei Landsleute mit Samurai-Schwertern töteten. In der Fahndungs-Liste des Bundeskriminalamtes steht mit Norman Volker Franz der Metro-Mörder, der 1997 in Halle zwei Wachleute erschoss. (mz)