1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Nach der Jahrhundertflut: Nach der Jahrhundertflut: Elementarschäden sind zu teuer

Nach der Jahrhundertflut Nach der Jahrhundertflut: Elementarschäden sind zu teuer

28.08.2003, 15:24

Leipzig/dpa. - Die Versicherung von Flutschäden ist nach der Hochwasserkatastrophe 2002 in Risikogebieten schwieriger geworden. Das ergab eine Umfrage der Verbraucherzentralen (VZS) Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter 70 Wohnungsversicherern, die am Donnerstag in Leipzig vorgestellt wurde. Die Verbraucherschützer fordern eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wie Hochwasser, Überschwemmung, Erdrutsch oder Lawinen. Ein solches Modell ist laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nur mit finanzieller Beteiligung des Staates möglich.

Die Finanzdecke der Versicherungen würde nicht ausreichen, um prinzipiell für Schäden von derartigen Naturkatastrophen aufzukommen, sagte Stefan Richter von der GDV. Wegen geographischer Unterschiede sieht die Branche zudem verfassungs- und beitragsrechtliche Probleme bei einer Pflichtversicherung.

Nach der Umfrage ist es bislang auf freiwilliger Basis oft unmöglich, eine Versicherung für Elementarschäden abzuschließen, wenn das Gebäude in einer besonders risikogefährdeten Zone steht. Das sind nach Einteilung der Versicherer beispielsweise Gebiete, in denen statistisch gesehen mit mehr als einer Überschwemmung in einem Zeitraum von zehn Jahren gerechnet werden muss.

Bei Verbrauchern, die nicht in den Risikogebieten leben, ist das Interesse laut VZS-Umfrage für eine zusätzliche Versicherung verhalten. «Vermutlich glauben viele der bisher nicht Betroffenen, dass sie ein solches Unheil nicht ereilen kann», sagte VZS- Versicherungsexpertin Andrea Hoffmann.