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Morsleben Morsleben: Erste Genehmigung kam 1981

09.11.2008, 15:22

Halle/MZ. - Es sollte schwach- und mittelradioaktive Stoffe aufnehmen, die beim Betrieb von DDR-Atomkraftwerken, in der Forschung, Materialuntersuchung und der Medizin anfielen. 1978 begann der Probebetrieb, eine erste Betriebsgenehmigung erfolgte 1981.

In der DDR war das Endlager praktisch nicht bekannt und auf keiner Karte verzeichnet; der Ort lag im Grenzgebiet und war nur mit Passierscheinen zu betreten. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO in Wien war aber informiert. Nach der Wende übernahm der Bund das Lager, was damit zum einzigen deutschen Endlager für radioaktive Stoffe wurde und bis zu seiner Aufgabe 1998 blieb. 2001 erklärte der Bund seinen Verzicht auf den gerichtlich untersagten Weiterbetrieb des Endlagers. Im gleichen Jahr ereignete sich ein Gebirgsschlag, bei dem in der Grube 4 000 Tonnen Salz herabstürzten. Bereits vor Inbetriebnahme des Lagers war davor gewarnt worden, dass Teile der Grube instabil und damit für ein Endlager ungeeignet sind. Das Bundesamt für Strahlenschutz lässt seit dem Gebirgsschlag die Grube sichern. Bis 2010 sollen allen Stollen und Hohlräume, in denen kein radioaktives Material lagert, mit Salzbeton aufgefüllt sein.