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Mehr Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger

17.04.2016, 07:38
Passant vor dem Logo der Agentur für Arbeit. Foto: S. Kahnert/Archiv
Passant vor dem Logo der Agentur für Arbeit. Foto: S. Kahnert/Archiv dpa-Zentralbild

Halle - Die Zahl der von den Jobcentern in Sachsen-Anhalt ausgesprochenen Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Insgesamt sei dieses Instrument gut 44 800 mal angewandt worden, teilte die Landesarbeitsagentur in Halle mit. Dies seien 524 Sanktionen mehr als im Vorjahr gewesen. Allerdings sank zugleich die Zahl der Sanktionierten: Sie ging von 6000 im Jahr 2014 auf rund 5800 im vergangenen Jahr zurück. Da gegen einen Zahlungsempfänger auch mehrere Sanktionen ausgesprochen werden können, sei das kein Widerspruch, so die Arbeitsagentur.

Die meisten Sanktionen wurden wie bereits in den Vorjahren wegen sogenannter Meldeversäumnisse ausgesprochen. Gut 35 200 Sanktionen wurden verhängt, weil Hartz-IV-Bezieher mit den Jobcentern vereinbarte Termine nicht einhielten und dies nicht begründen konnten. Gut 4600 Sanktionen betrafen Fälle, in denen die Betroffenen sich weigerten, eine angebotene Arbeit oder Ausbildung anzunehmen oder weiterzuführen.

Die Landesarbeitsagentur unterstrich, dass die überwiegende Zahl der Leistungsempfänger gar nicht von Sanktionen betroffen war. Lediglich drei Prozent der Hartz-IV-Bezieher wurden sanktioniert. Im Durchschnitt wurden die Leistungen bei den Betroffenen um 19,7 Prozent gekürzt. Das waren den Angaben der Landesarbeitsagentur zufolge im Schnitt 110 Euro. Sanktioniert wurden mehr Männer als Frauen, die Sanktionsquote lag bei den unter 25-Jährigen mit 5,1 Prozent am höchsten. (dpa/sa)