Mehr als 520.000 Euro Schaden Mehr als 520.000 Euro Schaden: Geldautomaten mit Gas gesprengt: 45-Jähriger steht in Lüneburg vor Gericht

Lüneburg - Weil er vier Geldautomaten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gesprengt haben soll, steht ein 45-Jähriger seit Mittwoch vor dem Landgericht Lüneburg. Laut Anklage hat der Mann zusammen mit Komplizen in Möckern bei Burg (Sachsen-Anhalt), Wriedel (Kreis Uelzen) sowie Unterlüß und Hambühren (Kreis Celle) ein Gasgemisch in die Geldautomaten geleitet und sie damit in die Luft gejagt.
Bei den Sprengungen in Möckern und Hambühren soll er zusammen mehr als 120.000 Euro erbeutet haben. Bei den Explosionen in den Jahren 2014 und 2015 entstand Sachschaden in Höhe von mehr als 400.000 Euro.
Vier Geldautomaten gesprengt: Gericht bietet „Deal“ an
Nach Angaben eines Gerichtssprechers machte die Strafkammer am Mittwoch einen sogenannten Verständigungsvorschlag. Für den Fall eines umfassenden Geständnisses habe der Angeklagte danach unter Einbeziehung einer früheren Verurteilung eine Freiheitsstrafe zwischen siebeneinhalb und achteinhalb Jahren zu erwarten. Darüber könnten Staatsanwaltschaft und Verteidigung nun bis zum nächsten Prozesstag beraten. Die Kammer hat bis zum 14. November insgesamt sieben Verhandlungstermine angesetzt.
Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in Niedersachsen hat drastisch zugenommen. Seit Januar habe die Polizei bereits 47 entsprechende Taten registriert, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts in Hannover am Mittwoch. Dies sind doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. Bei 16 Taten wurden jeweils größere Geldbeträge erbeutet. In den übrigen Fällen blieb es bei Sachschäden. (dpa)