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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: «Rosensonntagsumzug» mit Prominenz, Pracht und Pepe

13.06.2010, 08:04

Sangerhausen/MZ. - Das sieht man selbst in der Rosenstadt tatsächlich nicht alle Tage: Rosen - soweit das Auge reicht. Echte natürlich, kreativ Verarbeitete, Tanzende, Musizierende, Lachende und Winkende. Rosen in Menschengestalt und fantasievolle Gestalten. Rosen, wie sie alle auch im Garten der weltgrößten Rosensammlung wachsen. Dazu eine Stadt voller gut gelaunter Menschen. Tausende säumten wieder die Straßen. Das alles war der Rosenfestumzug 2010.

Für Lucas der vorletzte Höhepunkt eines sehr ereignisreichen Wochenendes. Der Zehnjährige aus Edersleben hatte nämlich dank seiner Mutti Gabi Griesing einen Platz auf dem Balkon der MZ gewonnen und schaute sich von dort aus gemeinsam mit seinem Bruder Randy den Festzug an. "Wir kommen aus dem Feiern gar nicht mehr raus", erzählt Gabi Griesing vom Wochenende. Am Freitag fand Lucas' Grundschulabschiedsfest statt, am Sonntag der Balkonplatz mit einer exklusiven Aussicht und gestern Abend dann noch das erste Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika. Da kann man jetzt wirklich nur auf solidarische Lehrer am Montag hoffen. An die hat der Zehnjährige - mit Verlaub - gestern nicht gedacht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, möglichst viel vom kunterbunten Spektakel aufzusaugen. Am besten hat ihm die große Kanone gefallen, so sein Fazit am Ende. Und Bruder Randy (14) bedauerte, dass dieser Umzug nicht öfter stattfindet. Die beiden Griesing-Jungen sind übrigens selbst schon "alte Umzugshasen". 2003 waren sie mit von der Partie. Lucas, damals dreieinhalb Jahre alt, war als kleiner Römer unterwegs und hat Brötchen im Publikum verteilt - aber jedes vorher angebissen. Das hat damals für jede Menge Erheiterung gesorgt. Ähnlich wie in diesem Jahr Pepes Auftritt. Der Fünfjährige und sein Mini-Traktor avancierten stellenweise zum Lieblingsbild beim Publikum.

Pepe war einer von knapp 1 200 Mitwirkenden am nunmehr 6. Sangerhäuser Festumzug, der im Rosarium endete, wo zugleich mit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm weiter gefeiert wurde.

"Wirklichkeit & Fantasie" - dieses Motto steckte in den über 90 Bildern, wobei die Revue der Rosennamen den größten Umzugsteil ausmachte. So flanierten jede Menge Märchenfiguren von der Morunger Straße über die Innenstadt zum Rosarium, waren Berühmtheiten aus Kunst, Kultur und Sport in der Stadt unterwegs, Königliche Hoheiten gaben sich die Ehre, Politiker ließen sich feiern. Mit sehr viel Liebe zu den aufwendigen Details waren Kostüme und Festwagen hergerichtet worden. Knapp 6 000 Rosen wurden allein für die Dekorationen verarbeitet.

Die Griesings hatten derweil jede Menge Spaß auf dem Balkon der Mitteldeutschen Zeitung. Nur einen kleinen Nachteil haben die beiden Jungen im Laufe des etwa anderthalbstündigen Umzuges doch ausgemacht: "Hier oben kann man alles prima sehen, aber man bekommt nichts ab." Keine Rosen wurden hoch geworfen und der Eismann, der an die Kinder kostenlos Gefrorenes verteilte, entdeckte Randy und Lucas hoch droben eben auch nicht. Das wird ihnen beim nächsten Umzug wohl nicht passieren. Zumindest Gabi Griesing, die des Lobes voll war für das, was sie zu sehen bekam, liebäugelte nach dem Umzug damit, beim nächsten mal wieder selbst mit von der Partie zu sein. Prima, dann sieht man sich. Wann auch immer das sein wird. Seite 12