Weltverkehrsforum Wie wird Verkehr nachhaltig? Experten treffen sich in Leipzig
Wie soll der Verkehr auf der ganzen Welt nachhaltiger werden? Darüber tauschen sich Expertinnen und Experten des Sektors bis Freitag in Leipzig aus. Im Vordergrund soll dabei stehen, wie der Weg dahin konkret ausgestaltet werden muss.
Leipzig/DPA - Dass Verkehrspolitik in Zukunft nachhaltiger werden muss, ist entschieden - die Frage ist nun: Wie und wie schnell gelingt das? Expertinnen und Experten des Sektors aus rund 80 Ländern nehmen bei einem Treffen in Leipzig unterschiedlichste Themen in den Blick. Unter ihnen sind auch 50 Minister mit Verantwortung für Verkehr und Mobilität. Zur Eröffnung des Weltverkehrsforums (ITF) sagte der britische Verkehrsminister Mark Harper am Mittwoch, dass Verkehr in Zukunft weltweit nachhaltiger gestaltet werden muss.
Das Forum findet in diesem Jahr unter der Präsidentschaft von Großbritannien statt. Der britische Minister betonte, es gehe nicht um die Frage, ob der Verkehr nachhaltiger gestaltet werden müsse, sondern wie konkret und wie schnell Emissionen reduziert werden könnten. Er sei optimistisch, dass dies gelinge, sagte Harper.
Experten beraten in Leipzig über die Lage und Zukunft des Verkehrssektors
Während des Weltverkehrsforums sind bis zum 26. Mai Podiumsdiskussionen und Vorträge geplant, auch mit Blick auf die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele sollen Rückschlüsse für die Verkehrspolitik gezogen werden. Grundlage für die Fachgespräche ist auch ein von dem Forum veröffentlichter Bericht, der ITF Transport Outlook, der mithilfe von Verkehrsmodellen einen Überblick über aktuelle Trends und Zukunftsaussichten für den Verkehrssektor geben soll. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre.
Die Experten beraten in Leipzig über die Lage und Zukunft des Verkehrssektors. Der Generalsekretär des Weltverkehrsforums, Young Tae Kim, sagte, in den nächsten Tagen solle darüber gesprochen werden, wie Verkehr die Welt besser machen könne. Nach Angaben der Veranstalter nehmen Menschen aus rund 80 verschiedenen Ländern an dem Forum teil.
Auch Deutschland Verkehrsminister Volker Wissing nahm an dem Austausch teil
Beraten werden soll auch mit Blick auf die Klimakonferenz der Vereinten Nationen Ende dieses Jahres in Dubai, sagte der Generalsekretär. „Wir müssen mehr machen und wir müssen es jetzt tun“, sagte Kim. Nachhaltig bedeute mehr als grün und sauber: Es gehe auch darum, den Verkehr zugänglich und für alle nutzbar zu gestalten.
Auch Deutschland Verkehrsminister Volker Wissing nahm an dem Austausch teil. Während des Gipfels gehe es auch darum, voneinander zu lernen, erklärte er vor seinem Besuch auf dem Gipfel. Um den Weg in eine bezahlbare und gleichzeitig nachhaltige Mobilität aufzeigen zu können, „müssen wir attraktive Angebote schaffen, die den Menschen das Leben erleichtern und ihre Mobilität gewährleisten, anstatt sie zu erschweren“, so der FDP-Politiker.
49-Euro-Ticket habe eine Vorbildwirkung und stoße bei internationalen Gesprächspartnern auf großes Interesse
Das im Mai eingeführte 49-Euro-Ticket habe eine Vorbildwirkung und stoße bei internationalen Gesprächspartnern auf großes Interesse. Es gebe zudem die Idee, ein Ticket zu etablieren, mit dem durch ganz Europa gereist werden kann. „Mobilität bedeutet Freiheit, Teilhabe und Unabhängigkeit“, sagte Wissing.
Vor dem Hintergrund steigender Emissionen innerhalb des Sektors, begrüßte die in Leipzig ansässige Grünen-Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta die Teilnahme Wissings an dem Gipfel. Dass er nach Leipzig gekommen war, sei „ein gutes Zeichen“.
Sachsens Autoindustrie sei deutschlandweit führend in der Produktion von Elektrofahrzeugen
Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig nimmt ebenfalls an dem Gipfel teil. Auch Sachsen wolle der Verpflichtung innerhalb des Sektors nachgehen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent senken. „Alternativen zu fossilen Energieträgern, sowohl für den straßen- als auch den schienengebundenen Personen- und Güterverkehr, gewinnen an Fahrt und werden in Forschung, Entwicklung und Umsetzung durch den Freistaat gefördert“, erklärte Dulig vor der Eröffnung des Gipfels.
Sachsens Autoindustrie sei deutschlandweit führend in der Produktion von Elektrofahrzeugen. Auch im Schienenpersonennahverkehr sollen in Zukunft verstärkt Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zum Einsatz kommen, so der SPD-Politiker.