Steaks stehen im "Seehaus Cospuden" an erster Stelle

Leipzig - Cossi nennen die Leipziger liebevoll ihr kleines Meer vor der Haustür. Gerne auch mal etwas mondäner Costa Cospuda. Was auch passt. Denn es ist schon erstaunlich, wie sich diese geschundene Tagebaulandschaft binnen weniger Jahre zum attraktiven Freizeitzentrum gewandelt hat. Hier kann man sich am Strand aalen, tauchen, segeln, entlang endloser Uferwege radeln oder skaten oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Nicht zuletzt: fein speisen. Dafür ist seit rund zwei Jahren das "Seehaus Cospuden" die Top-Adresse.
Elegant-futuristisch das strahlend weiße Haus, genial die Lage direkt am See, differenziert das Angebot in vier Gästebereichen. Auf der unteren Ebene Strandcafé und -bar. Eine Etage höher eine edle Lounge und das hochklassige Grill-Restaurant. Alles hell und luftig, weiß mit sparsamen Akzenten in Anthrazit und Rot. Das Mobiliar mixt klassische Moderne mit Bauhaus. Draußen, auf der Terrasse, vermitteln rauchgrau verwitterte rustikale Holzmöbel maritimes Flair.
Im „Seehaus Cospuden“ geht es vorrangig um Steaks
Vorrangig geht es im Restaurant um Fleisch, um Steaks. In einer gläsernen Hochvitrine kann man gleich mal in Augenschein nehmen, welches edle Stück demnächst auf dem Teller landen könnte.
An diesem schönen Sommerabend ist die Terrasse der Ort unserer Wahl. Einfach unschlagbar zum Rundum-Genießen. Den unverstellten Blick auf den See, den nahenden Sonnenuntergang und natürlich die kulinarischen Freuden. Wobei: Der Blick in die Speisekarte braucht seine Zeit. So akribisch wie mit deutlicher Liebe zum Produkt werden darin die Vorzüge der offerierten Fleischsorten einschließlich ihrer Herkunft erläutert. Die Weinkalkulation übrigens auch. Bei nett servierten Küchengrüßen (Ruccola-Risotto mit Parmesanchips, gefolgt von Walnussbrotscheibchen mit Wasabi-Zitronencreme) bleibt genügend Zeit dazu.
Adresse: Ostuferweg 1, 04416 Markkleeberg,
Tel.: 0341/35882603
Netz unter: www.seehaus-cospuden.de
Öffnungszeiten: Die bis Sa 17 Uhr bis 23 Uhr, So 12 Uhr bis 22 Uhr
Der Auftakt soll den fleischernen Hauptgang kontrastieren. Also wählen wir gegrillten Pulpo (14 Euro) und die Zitronengrasschaumsuppe (8 Euro). Der Oktopus hat eine gaumenkitzelnde Sojasaucen-Marinade erfahren, kann allerdings noch eine Prise des extra servierten Meersalzes vertragen. Eine würzige Garnele auf Zitronengrashalmspieß peppt das Süppchen optisch wie geschmacklich auf. Zum Hauptgang wählen wir unisono Tenderloin-Steaks, diese besonders zarten und saftigen Filetstücke für Genießer.
Southbend-Grill ist das Herzstück das „Seehaus Cospuden“
Einfach des Vergleiches wegen. Das eine kommt vom Simmenthaler Rind, wet-aged ("das beste Fleisch von der Alm" zu 24 Euro für 180 Gramm), das andere vom irischen Hereford Prime Beef, dry-aged, was heißt, 21 Tage trocken am Knochen gereift und somit extra zart und aromatisch (180 Gramm zu 25 Euro).
Was beide, wie überhaupt alle Steak-Varianten - die reichen bis zu 80 Euro für ein Wagyu-Kobe-Style-Tomahawk-Steak von allerdings stolzen 800 Gramm - im "Seehaus" zu höchster Genuss-Entfaltung bringt, ist ein waschechter, weit und breit offenbar einmaliger US-Import, der Southbend-Grill. Sein Geheimnis: Fix auf 800 Grad erhitzt, ziehen sich die Fleischfasern sofort zusammen, der Saft wird eingeschlossen. Dazu entsteht eine lecker karamellige Kruste. Wählen kann man unter sechs Garstufen, von Black & Blue bis Well Done.
Auch Angebote für Vegetarier im Restaurant in Markleeberg
Das Ergebnis auf unseren Tellern ist die blanke Offenbarung. Volltreffer für Fleischfans, Vegetarier mal weghören. Die kämen allerdings auch bei den extra zu wählenden Kartoffel- und Gemüsevarianten auf ihre Kosten. Rosmarinkartöffelchen, knackig grüne Bohnen und Wasabi-Mayo (8 Euro) zum Simmenthaler, Grillgemüse und lauer Kartoffelsalat (9 Euro) zum Hereford passen perfekt. Dazu ein "Weißer Hey"-Weißburgunder vom Hey'schen Saale-Unstrut-Weingut (5,50 Euro/0,1 Liter) und ein roter "Hensel & Gretel" (5 Euro) von laut Karte "zwei begnadeten Winzern".
Für den Nachtisch weiß die freundlich-aufmerksame Servierdame (absolut fit auch in Steak-Kunde) Rat außerhalb der offiziellen Karte. Je nur ein Kügelchen vom köstlichen Fruchtsorbet, dazu etwas sündiges Schoko-Soufflee beschließen das rundum gelungene Mahl. Ach, und jetzt geht am Cossi auch noch spektakulär die Sonne unter.
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