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Offener Brief und Kundgebung Till Lindemann auf Solo-Tour in Leipzig - Proteste vor Konzert angekündigt

Vor dem Solo-Konzert von „Rammstein“-Sänger Till Lindemann in Leipzig kündigt sich Protest an. In einem offenen Brief wird die Absage des Konzerts gefordert. Ein Bündnis möchte vor dem Konzertgelände protestieren.

Aktualisiert: 07.11.2023, 16:24
Till Lindemann will im Rahmen einer Solo-Tour am Mittwoch in Leipzig auftreten.
Till Lindemann will im Rahmen einer Solo-Tour am Mittwoch in Leipzig auftreten. (Foto: Malte Krudewig/dpa)

Leipzig/MZ - Vor dem Solo-Konzert des „Rammstein“-Sängers Till Lindemann in Leipzig kündigen sich Proteste an. In einem offenen Brief wird die Absage des Konzerts gefordert, zudem ist eine Protestkundgebung vor dem Veranstaltungsort angemeldet.

Das „Feministische Streikbündnis Leipzig“ plant am Mittwoch eine Kundgebung vor der Arena Leipzig unter dem Motto „Keine Bühne für Till Lindemann“. In einem Instagram-Post des Bündnisses heißt es: „Wir wollen das Konzert nicht unwidersprochen stattfinden lassen.“

Vorwurf des offenen Briefs: Konzerte von Till Lindemann „keine sicheren Orte“

Darüber hinaus wird in einem offenen Brief der Gruppe „Kein Rammstein in Berlin“ sogar eine Absage des Konzerts in Leipzig gefordert. Mitunterzeichner ist hier unter anderem der Leipziger Szeneclub „Conne Island“. In dem Brief heißt es, die Vorwürfe gegen Lindemann seien „noch nicht ausreichend aufgeklärt“. Vor diesem Hintergrund seien Konzerte des Sängers „keine sicheren Orte“ und müssten deshalb untersagt werden.

Gleichzeitig wird ein Zusammenhang mit dem verurteilten Sexualstraftäter R. Kelly hergestellt, dessen Deutschlandkonzerte für 2019 abgesagt wurden. Allerdings gibt es hier einen großen Unterschied: Till Lindemann wurde bislang weder angeklagt noch wegen der Vorwürfe verurteilt.

Rammstein beherrschte im Sommer 2023 wochenlang die Schlagzeilen

Rammstein - und vor allem Sänger Till Lindemann - beherrschten im Sommer 2023 wochenlang die Schlagzeilen. So berichteten mehrere Frauen in den sozialen Medien und in der Presse von Feiern im Umfeld von Konzerten der Band, die sie als beängstigend oder übergriffig empfanden. Im Zentrum der Debatte stand auch ein mögliches „Rekrutierungssystem“, das Lindemann angeblich junge Frauen zuführen sollte, um mit ihm Sex zu haben.

Schließlich ermittelte auch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen den Sänger, stellte die Ermittlungen aber Ende August wieder ein. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Lindemann „sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen“ habe.

Dennoch polarisiert die Debatte um den Sänger auch darüber hinaus die öffentliche Diskussion.

Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung (LVZ) plant der Betreibergesellschaft der Arena derzeit keine Absage des Konzertes.

Vielmehr wolle man „die Sicherheit und das Wohlergehen aller Gäste in jedem Fall sicherstellen“. Das Konzert werde wie geplant stattfinden.