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Prozess gegen Gil Ofarim Was geschah im Leipziger „Westin“-Hotel? Die schwierige Suche nach der Wahrheit

Ist Gil Ofarim im Leipziger „Westin“-Hotel antisemitisch beleidigt worden? Oder hat er gelogen? Schon der erste Tag im Prozess gegen den Sänger zeigt: Es wird nicht leicht herauszufinden, was wirklich geschah am 4. Oktober 2021.

Von Alexander Schierholz Aktualisiert: 08.11.2023, 10:34
Großes Medieninteresse: Gil Ofarim betritt am Dienstag den Saal 115 im Leipziger Landgericht. An der Kette um den Hals trägt er den Davidstern.
Großes Medieninteresse: Gil Ofarim betritt am Dienstag den Saal 115 im Leipziger Landgericht. An der Kette um den Hals trägt er den Davidstern. (Foto: IMAGO/EHL Media)

Leipzig/MZ. - Alexander Stevens ist schon fast am Ende mit seinen Ausführungen, da wirft er noch ein kleines Gedankenspiel in den Raum: Wie wäre es, fragt der Anwalt des Sängers und Musikers Gil Ofarim, wenn nicht sein Mandant antisemitisch diskriminiert worden wäre am Abend des 4. Oktober 2021 im Leipziger „Westin“-Hotel, sondern wenn eine Frau sexistisch beleidigt worden wäre? „Hätte man dann auch ernsthaft erwogen, sie wegen Verleumdung anzuzeigen?“ Es ist eine rhetorische Frage, und die Antwort gibt Stevens gleich selbst: „Nein. Man hätte den Vorwurf so stehen lassen.“