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Dresden und Leipzig führen Statistik an Mehr rechts motivierte Gewalttaten in Sachsen

Die Opferberatung RAA in Sachsen hat im vergangenen Jahr 205 rechts motivierte Gewalttaten registriert. Im Vergleich zu 2021 seien die Fallzahlen um acht Prozent gestiegen. Die meisten Angriffe wurden in Dresden und Leipzig gezählt.

30.03.2023, 13:59
Die Opferberatung RAA in Sachsen hat im vergangenen Jahr 205 rechts motivierte Gewalttaten registriert. (Symbolbild)
Die Opferberatung RAA in Sachsen hat im vergangenen Jahr 205 rechts motivierte Gewalttaten registriert. (Symbolbild) (Foto: imago/Thomas Frey)

Dresden/Leipzig/EPD - Die Opferberatung RAA in Sachsen hat im vergangenen Jahr 205 rechts motivierte Gewalttaten registriert. Im Vergleich zu 2021 seien die Fallzahlen um acht Prozent gestiegen (2021: 189), sagte RAA-Referentin Andrea Hübler am Donnerstag in Leipzig. Knapp die Hälfte der Angriffe (95) hätten einen rassistischen Hintergrund.

Dabei handelte es sich vor allem um Körperverletzungsdelikte (147), Nötigungen und Bedrohungen (47). Unter den registrierten Fällen waren auch zwei Brandanschläge auf Asylbewerberunterkünfte.

Corona-Pandemie als Thema rechter Demonstrationen sei weitgehend abgelöst worden

Gegen politische Gegnerinnen und Gegner richteten sich 51 Angriffe, darunter zwölf gegen Medienschaffende. In 23 Fällen richtete sich die Gewalt gegen nicht Rechte und Alternative, in 21 Fällen gegen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder wegen ihrer geschlechtlichen Identität. Diese Angriffe hätten 2022 massiv zugenommen, hieß es.

Die Corona-Pandemie als Thema rechter Demonstrationen sei weitgehend abgelöst worden von der Debatte um den russischen Angriffskrieg sowie die Energiekrise, hieß es. Geblieben seien rechte Verschwörungsideologien.

Die meisten Angriffe wurden in Dresden und Leipzig gezählt

Die meisten Angriffe wurden in Dresden (64) und Leipzig (50) gezählt. In Chemnitz habe es 14 Fälle gegeben. Schwerpunktregionen waren die Landkreise Nordsachsen und Leipzig, ebenso Zwickau und Bautzen. Von den Angriffen waren laut Hübler mindestens 314 Menschen direkt betroffen.

Die Fachberatungsstelle Support für Betroffene rechter Gewalt des RAA Sachsen hat 2022 in 253 Fällen beratend und unterstützend zur Seite gestanden. Die Daten zu rechts motivierter Gewalt werden von dem Verein seit 2009 jährlich erhoben.