Zoll durchsucht Wohn- und Geschäftsräume Leipziger Baufirma soll Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe vorenthalten haben
Das Hauptzollamt Dresden ermittelt gegen die drei Geschäftsführer einer Leipziger Baugesellschaft unter anderem wegen des Verdachts des Sozialversicherungsbetruges in Millionenhöhe. Am Donnerstag sind mehrere Wohn- und Geschäftsräume durchsucht worden.

Leipzig/MZ - Das Hauptzollamt Dresden ermittelt gegen die drei Geschäftsführer einer Leipziger Baugesellschaft unter anderem wegen des Verdachts des Sozialversicherungsbetruges in Millionenhöhe. Am Donnerstag sind deswegen zehn Wohn- und Geschäftsräume in Leipzig durchsucht worden.
Beschuldigt werden ein 47-jähriger Deutscher sowie zwei 56 und 43 Jahre alte Serben. Sie sollen in der Zeit von Juni 2018 bis Juni 2022 der Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe vorenthalten haben sowie die Urlaubskassenverfahren im Bauhauptgewerbe (SOKA) im hohen sechsstelligen Bereich getäuscht haben.
Lohnzahlungen sollen durch Erstellung von Scheinrechnungen verschleiert worden sein
Durch die Firmen wurden demnach in großem Umfang Bauleistungen im Rohbaubereich erbracht. Dabei soll eine große Anzahl nicht angemeldeter Arbeitskräfte zum Einsatz gekommen sein. Lohnzahlungen wurden demnach durch die Erstellung von Scheinrechnungen verschleiert. Zudem wurden laut der Zoll-Ermittler unter anderem die Arbeitszeiten angemeldeter Beschäftigter in der offiziellen Buchhaltung manipuliert.
Bei der Durchsuchung am Donnerstag wurde umfangreiches Beweismaterial, wie etwa Geschäftsunterlagen, Notebooks, Speichermedien und Mobiltelefone, sichergestellt.
75 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Einsatz
An dem Einsatz waren über 75 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Dresden beteiligt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig und des Hauptzollamtes Dresden in diesem Komplexverfahren im Bereich des Wirtschaftsstrafrechts dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.