Leipzig Leipzig: Praxis zur ärztlichen Versorgung von Flüchtlingen eingerichtet

Leipzig - Angesichts des anhaltenden Zustroms von Flüchtlingen öffnet in Sachsen eine weitere Ambulanz zur Behandlung von Migranten. Sie werde Anfang November die Arbeit in Chemnitz aufnehmen und sei nach Dresden und Leipzig die dritte im Land, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) am Donnerstag bei einem Besuch der Ambulanz in Leipzig. Diese war Anfang der Woche zur Behandlung von Flüchtlingen mit akuten Erkrankungen eröffnet worden. Unterdessen wurde in Dresden eine Blockade vor einer als Flüchtlingsunterkunft geplanten Turnhalle in Dresden-Übigau von der Polizei geräumt. Kurz darauf zogen die ersten Flüchtlinge ein.
Bis zum Jahresende sollen die Ambulanzpraxen für die Flüchtlinge in Sachsen zunächst auf Probe laufen. „Ich gehe aber nach derzeitigem Stand davon aus, dass sie auch 2016 weitergeführt werden“, sagte Klepsch. Der Bedarf sei groß. Jeder zweite Flüchtling aus einer Erstaufnahmeeinrichtung besuche einen Arzt.
Die internationalen Ambulanzen sollen vor allem andere medizinische Einrichtungen entlasten, so die Ministerin. Dort seien unter anderem Ärzte tätig, die mehrere Sprachen beherrschen. Auch Dolmetscher kommen dort zum Einsatz.
In die Turnhalle in Dresden-Übigau zogen am Donnerstagvormittag die ersten rund 40 Asylbewerber ein. Anfänglicher Unmut über die Unterbringungsumstände bei den Flüchtlingen konnte in Gesprächen mit Stadtvertretern ausgeräumt werden.
Kurz vor Eintreffen der Asylbewerber hatte die Polizei sechs Unterkunftsgegner weggetragen, die seit Tagen zusammen mit anderen in der Initiative „Wir sind Übigau“ den Zugang zur Turnhalle blockiert hatten. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. Die Räumung verlief friedlich, wie ein Polizeisprecher erklärte. Das Gelände wurde anschließend von der Polizei mit Bauzäunen abgesperrt. (dpa)