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Strauchelnder Warenhaus-Konzern Galeria-Filiale in Leipzig muss im Sommer 2023 schließen

Die Leipziger Filiale des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt muss schließen. Im Sommer 2023 ist Schluss.

Aktualisiert: 13.03.2023, 16:49
Die Leipziger Filiale des Kauhauses Galeria Kaufhof am Neumarkt
Die Leipziger Filiale des Kauhauses Galeria Kaufhof am Neumarkt (Foto: imago images / Christian Grube)

Leipzig/dpa - Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt seine Filiale in Leipzig. Das Kaufhaus steht auf einer am Montag veröffentlichten Liste von 21 Häusern, die zum 30. Juni dieses Jahres in einer ersten Schließungswelle dichtgemacht werden sollen.

Für die Standorte bestehe „angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive“, teilte der Konzern mit. Die anderen beiden sächsischen Warenhäuser in Chemnitz und Dresden sollen erhalten werden.

Insgesamt will Galeria Kaufhof bundesweit 52 Filialen nicht mehr weiterbetreiben

Insgesamt will Galeria Kaufhof bundesweit 52 Filialen nicht mehr weiterbetreiben. 31 weitere Kaufhäuser sollen zum 31. Januar 2024 geschlossen werden. Rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen sowie 300 in der Essener Konzernzentrale und Servicebetrieben seien betroffen.

77 Standorte und damit nach Konzernangaben rund 11.000 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Diese Filialen sollen in den nächsten drei Jahren modernisiert werden. Für sie gebe es eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.

Hintergrund der Schließungen ist das zweite Schutzschirm-Insolvenzverfahren,

Hintergrund der Schließungen ist das zweite Schutzschirm-Insolvenzverfahren, das Galeria Karstadt Kaufhof Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung hatte anstreben müssen. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland.

Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.